ÖPNV:In 23 Minuten von Germering zur U-Bahn

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Erst von Germering und später vom Fürstenfeldbrucker Bahnhof aus (Foto) soll der geplante Expressbus X208 bis zur U-Bahn nach Großhadern führen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Erst will der Landkreis Fürstenfeldbruck sein Busangebot nicht ausweiten, dann kommt er den Wünschen der Nachbarn doch nach. Ende 2024 soll ein neuer Expressbus nach Großhadern fahren.

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Mit Expressbussen sollen Lücken im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geschlossen und das Umland von München und die Landeshauptstadt besser aneinander gebunden werden. Expressbusse fahren auf gut ausgebauten Straßen zumeist wenige, aber wichtige Haltestellen an. Sechs solcher Linien, die am X vor der dreistelligen Liniennummer erkennbar sind, durchqueren den Landkreis Fürstenfeldbruck, eine weitere könnte mit dem X208 Ende 2024 hinzu kommen. Er würde zunächst von Germering und später sogar von Fürstenfeldbruck aus bis zum U-Bahnhof am Klinikum Großhadern fahren.

Anschlüsse von Bussen an U-Bahn-Stationen gelten auch als Alternative zur S-Bahn, vor allem dann, wenn deren Linien auf der Stammstrecke wieder einmal überlastet sind. Mit dem X208 würden der Bahnhof Unterpfaffenhofen-Germering (S8) angebunden, der Bahnhof Planegg (S6), die Orte Planegg, Gräfelfing und Martinsried im Landkreis München sowie die U-Bahnhaltestellen Großhadern und Klinikum Großhadern (beide U6). 2028 soll die Linie dann mit dem Expressbus X850 verschmolzen werden und dann bereits in Fürstenfeldbruck losfahren.

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Der Anteil, den der Landkreis finanziell aufbringen müsse, sei gering, der Anteil der Bevölkerung, der es mittelfristig in Anspruch nehmen könnte, jedoch groß, sagte Hubert Ficker, CSU-Kreisrat und Referent für Strukturpolitik und ländlichen Raum, in der Sitzung des Kreisausschusses, der das Vorhaben einstimmig befürwortete. Auch im ebenfalls vorberatenden Ausschuss für Energie, Planung und Umwelt sei unstrittig gewesen, "dass wir in die Busverbindung einsteigen, die für uns eigentlich ein Schnäppchen ist".

Das hatte die Kreisverwaltung anfangs nicht so gesehen und eine Beteiligung an der Linie abgelehnt. Weil nicht absehbar war, was sich der Landkreis von 2023 an finanziell noch wird leisten können, herrschte im vergangenen Herbst im Landratsamt die Haltung vor, das ÖPNV-Angebot zunächst nicht auszuweiten. Christoph Göbel (CSU), Landrat des Landkreises München, bat daraufhin seinen Fürstenfeldbrucker Amtskollegen Thomas Karmasin (CSU), die ablehnende Haltung "noch einmal zu überdenken". Nur mit attraktiven, schnellen Verbindungen im ÖPNV könne man eine konkurrenzfähige Alternative zum privaten PKW anbieten, so Göbel, in dessen Landkreis der X208 überwiegend unterwegs sein wird.

2028 werden die Linien zusammengelegt

Fürstenfeldbruck müsste für den X208 um die 300 000 Euro jährlich beisteuern, allerdings reduziert sich die Summe um die jeweiligen Ticketeinnahmen. Geplant ist, dass die Linie X208 von Montag bis Samstag von etwa fünf Uhr morgens bis 22 Uhr alle 20 Minuten fährt. Von Germering bis direkt zum Klinikum Großhadern wäre der Bus etwa 23 Minuten unterwegs. Vom Jahr 2028 an würde der X208 dann mit der Linie X850 verschmolzen werden und dann sogar von Fürstenfeldbruck bis zum Klinikum fahren. Geopfert werden müsste dem allerdings vom Jahr 2026 an der Expressbus X920, der derzeit noch vom Bahnhof Fürstenfeldbruck über den S-Bahnhof Gilching-Argelsried und das Kraillinger Gewerbegebiet (Kim) zum Klinikum Großhadern fährt. Die Betriebskosten des x920 will man für die Finanzierung des neuen X208 verwenden.

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