Seit 150 Jahren steht in Moorenweis rund um die Uhr die Freiwillige Feuerwehr bereit, um in fast allen Lebenslagen Mitmenschen zu helfen. Zum Jubiläum, das am kommenden Wochenende, 6. und 7. Mai, gefeiert wird, lädt der Vorstand von 18 bis 22 zu einer "Langen Nacht der Feuerwehr" mit Fahrzeugschau auf das Gelände und in die Fahrzeughalle ein, in der auch die Kulinarik nicht zu kurz kommt. Am Sonntag beginnt die Feier um 10 Uhr mit einem Gottesdienst. Anschließend wird nach einem kurzen Festakt und gemeinsamem Mittagsessen bis in den Nachmittag gefeiert.
Bürgermeister Joseph Schäffler hat ein Sonder-Mitteilungsblatt auflegen lassen, in dem die Entwicklung der Feuerwehr erläutert und deren Bedeutung gewürdigt werden. Gegründet wurde die Wehr am 20. Mai 1873 im Gasthaus Silbernagel von 52 Männern. Die meisten davon hatten bereits Erfahrung, denn laut Chronik gab zu diesem Zeitpunkt im Dorf bereits eine Pflichtfeuerwehr, der alle Männer zwischen 18 und 50 Jahren angehörten. Interessant ist es, zu lesen, dass bei der Wehr einmal sehr strenge Regeln galten. Wer ohne triftigen Grund eine Übung schwänzte oder sich Anweisungen widersetzte, wurde mit Bußgeld bestraft. Andererseits gab es eine Zeit lang für den Fuhrmann eine Belohnung von drei Mark, der zuerst mit einem Bottich oder Fass voll Wasser eine Brandstelle erreichte.
Damit war es vorbei, als 1927 mit dem Bau der Wasserleitung auch Oberflächenhydranten aufgestellt wurden. Als größtes Flammen-Inferno in den eineinhalb Jahrhunderten ist ein mehrtägiger Brand im Wildmoos zwischen Moorenweis und Jesenwang in Erinnerung. Am 17. Juni 1950 rückten zu diesem nach langer Trockenheit ausgebrochenen Moorbrand insgesamt 350 Feuerwehrleute aus 20 Ortschaften an, um zusammen mit Zivilisten die Flammen zu bändigen und immer wieder aufflammende unterirdischen Glimmherde zu zerstören.
Heutzutage werden die Freiwilligen im Jahr durchschnittlich zu 35 Einsätzen gerufen. Einschließlich einer Jugendfeuerwehr stehen in Moorenweis 68 Aktive zur Verfügung. Mit Stolz weisen Kommandant Andreas Greif und sein Stellvertreter, Josef Keller, darauf hin, dass die Feuerwehr auch großen Anteil hat am gesellschaftlichen Leben in Moorenweis und zum Beispiel auch Ausflüge organisiert. Das sich die Feuerwehr an Christi Himmelfahrt und am Kirchweihmontag in Hohenzell trifft, habe eine lange Tradition. Zusammenhalt werde großgeschrieben, sowohl unter den Aktiven als auch unter den fördernden Mitgliedern im Feuerwehrverein unter Leitung von Thomas Bader. Der so genannte "Rentnerstammtisch" sei nicht nur bei den Senioren, sondern auch bei den Jüngeren sehr begehrt. Da unter Leitung von Caroline Pittrich Jugendliche von 14 Jahren an betreut und mit der Materie vertraut gemacht werden, hat die Wehr keine Nachwuchsprobleme. Zudem werden regelmäßig Gruppen des Kindergartens und Schulklassen ins Feuerwehrhaus eingeladen und über die Ausbildung, Fahrzeuge, die Löschtechnik und das drumherum informiert.