Germering:Ein Baum für die Menschenrechte

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Oberbürgermeister Andreas Haas (links) bei der Pflanzaktion vor dem Mehrgenerationenhaus Zenja. (Foto: Jana Islinger)

In Germering wird zum internationalen Tag gegen Rassismus ein Ginkgo eingepflanzt.

Von Matthias Weigand, Germering

Der Ginkgo sei eine Baumart, die für Hoffnung und Freundschaft steht, sagt Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas. Er stammt ursprünglich aus Asien und wird mittlerweile weltweit angepflanzt. Ein Exemplar aus der städtischen Baumschule in Germering ist nun aus Anlass des internationalen Tags gegen Rassismus als "Baum der Menschenrechte" der Öffentlichkeit übergeben worden. Die Idee dazu hatte die Arbeitsgruppe "Werte im Dialog" des Integrationsforums der Stadt. "Er kann über 1000 Jahre alt werden und ist besonders gegen die Herausforderungen des Klimawandels resistent", erklärt Frauke Stechow, Asylkoordinatorin der Stadt Germering und Leiterin von "Werte im Dialog". Als Platz für den Baum hat sich die Arbeitsgruppe den Vorgarten des Mehrgenerationenhaus Zenja in der Planegger Straße in Germering ausgesucht.

Angesichts des steigenden Ausmaßes von Hass, Gewalt und Kriegen auf der Welt sei es laut Haas wichtig "ein solches Zeichen bewusst und dauerhaft zu setzen, wie eben ein Baum dauerhaft sein kann, und zwar für Menschenrechte und gegen Rassismus". In seinem Grußwort ging der Oberbürgermeister auf die 1948 verabschiedete Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen ein. So sei Germering auch gut 75 Jahre nach der Verabschiedung im Dezember 1948 nicht zu spät dran, den Baum zu pflanzen, schließlich gebe es noch immer Länder, die die Charta nicht unterzeichnet haben.

Haas sei deshalb stolz auf die respektvolle Vielfalt und das starke Miteinander, dass Germering auszeichnet. Trotzdem könne das Miteinander, wie der langlebige Ginkgo, "noch weiterwachsen, noch tiefere Wurzeln schlagen und seine Äste schützend über uns Bürgerinnen und Bürger halten". Er betonte, dass es zwar gut sei, ein solches Zeichen zu setzen, es aber genauso wichtig ist, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen.

Dem Appell für den Einsatz für Menschenrechte schließt sich auch Ahamdd El-Mahgary an, Mitglied bei "Werte im Dialog". Er mahnt deshalb: "Im Konfliktfall sind sie immer die Ersten, die den Bach heruntergehen". Deswegen müssten Menschenrechte "Eingang in unser Handeln finden, und zwar im Inneren wie im Äußeren. Das reicht von der Familie über die Kommune bis hin zu internationalen Beziehungen der Länder." Neben Blumen wurde der Baum bei seiner Einweihung auch mit Botschaften auf Papier von den 30 Anwesenden geschmückt. Die Aktion ist Teil der "Internationalen Woche gegen Rassismus", in der die Arbeitsgruppe auch ein multireligiöses Fastenbrechen organisiert hat.

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