London:Härter Arbeiten

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Cora-Marina Jordache studiert in London. (Foto: privat)

Cora-Marina Jordache erlebt in London, wie hart das Studium ist

Von Florian J. Haamann, London

Wie schwer es bereits ab dem Studium ist, sich im Musikbetrieb durchzusetzen, erlebt die Bruckerin Cora-Marina Jordache jeden Tag. Die 24-Jährige studiert seit Herbst 2014 an der Guildhall University in London. "Viele beginnen das Studium voller Selbstbewusstsein, da sie früher ja immer nur gelobt wurden und herausragten. An der Uni merkt man dann aber schnell, dass man nichts "Besonders" mehr ist. Anstatt noch härter zu arbeiten, resignieren manche und brechen das Studium ab." Dass ihr nicht das gleiche Schicksal widerfahren ist, verdankt sie nicht nur ihrem Ehrgeiz, sondern auch ihren Eltern. Durch ihre Mutter, die Klavierlehrerin Cornelia Nonn-Jordache und ihren Vater, der Tänzer am Gärtnerplatztheater war, hat sie früh mitbekommen, wie hart das musikalische Geschäft ist.

Sie plädiert deshalb dafür, dass junge Musiker bereits früh auf die Realität vorbereitet werden und lernen, sich realistisch einzuschätzen. Genauso wichtig findet sie es, dass Kinder so früh wie möglich mit der Ausbildung anfangen. Nur so habe man eine Chance auf dem Arbeitsmarkt. "Das bedeutet aber auch, das man quasi zwei Berufsausbildungen gleichzeitig machen muss. Schule und Musik." Erschwert werde dieser Weg dadurch, dass die musikalische Ausbildung in der Schule oft nicht ernst genommen wird. Das hat auch Jordache erlebt. Bereits als 15-Jährige ist sie zweimal pro Woche zum Privatunterricht nach Salzburg gefahren. "Die Lehrer haben mir nahegelegt, weniger Musik zu machen und meine Mitschüler haben sich mit jedem Preis mehr über mich lustig gemacht." Ob sich all diese Opfer gelohnt haben, weiß sie noch nicht. Denn nach dem Studium geht es erst richtig los.

© SZ vom 19.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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