Germering:Gemeinsam für die Digitalisierung

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Die beiden Landtagskandidaten Daniel Liebetruth (SPD, links) und Ulrich Bode (FDP) reden darüber, wie sie sich digitale Bildungspolitik vorstellen. (Foto: oh)

Die Landtagskandidaten von SPD und FDP tun sich im Wahlkampf zusammen.

Von Heike A. Batzer, Germering

Der eine ist Informatiklehrer, der andere IT-Berater. Beide eint, dass sie wissen, welchen Nutzen die Digitalisierung hat und wo überall sie noch längst nicht funktioniert. Ungewöhnlich ist dann aber doch, dass Daniel Liebetruth, Landtagskandidat der SPD, und Ulrich Bode, Landtagskandidat der FDP, eine gemeinsame Veranstaltung zum Thema "Digitale Bildungspolitik" organisierten. Bei einer Podiumsdiskussion am Germeringer Carl-Spitzweg-Gymnasium waren sich die beiden Landtagsbewerber vor einiger Zeit begegnet und hatten damals die Idee zu einer parteiübergreifenden Veranstaltung. "Demokraten müssen auch im Wahlkampf miteinander und nicht nur übereinander reden", sagt Liebetruth dazu. Dies sei "ein wirksames Gegenmittel in Zeiten, in denen rechte Hetzer und Spalter auf dem Vormarsch" seien.

Wie Daniel Liebetruth aus seiner täglichen Arbeit als Lehrer berichtet, würden an den Schulen die technischen Voraussetzungen für einen digitalen und modernen Unterricht noch fehlen. Damit Endgeräte und digitale Unterrichtsmaterialien irgendwann allen zur Verfügung stehen, müsse auch für diese Materialien Lernmittelfreiheit gelten. "Auch digitale Bildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen", betont Liebetruth. Ulrich Bode fordert von der Politik einen "digitalen Schulranzen" für Schülerinnen und Schüler. Digitale Lernmittel würden den Unterricht individueller und differenzierter machen und die Schüler besser motivieren.

Auch die Künstliche Intelligenz (KI) war Thema an dem Abend im Germeringer Restaurant Ilio, zu dem etwa 30 Interessierte gekommen waren. "Künstliche Intelligenz wird Teil des Lebens und Berufslebens werden, dann gehört es auch in die Schule", sagt Bode. Lehrer Liebetruth wird dann damit zu tun haben. Natürlich nutzten auch Schüler die Möglichkeiten von Chat-GPT und Co., etwa zur Vorbereitung von Referaten, weiß Liebetruth. Seine Schlussfolgerung: Möglicherweise müsse man deshalb künftig qualitativ besser und dafür weniger prüfen. "Es gibt sowieso schon zu viele Prüfungen an Schulen."

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