Kultur:Blutiger Macbeth und tapferes Schneiderlein

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Fans von Jens Harzer werden den Schauspieler in "Macbeth" erleben. (Foto: Armin Smailovic/Agentur Focus)

Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld bietet in seinem neuen Halbjahresprogramms Anspruchsvolles für alle Generationen. Vor allem junge Kulturinteressierte will man erreichen.

Von Leonard Rosch, Fürstenfeldbruck

Der Kern bleibt gleich, die Schale befindet sich im Wandel. Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld setzt mit dem neu erschienenen Kulturprogramm für das erste Halbjahr 2024 weiter auf die sechs beliebten Kulturreihen, legt aber auch den Fokus auf Angebote für junge Menschen und Kinder. Für die erste Jahreshälfte sind laut Silvia Wöller, die redaktionell für das Programmheft verantwortlich ist, 60 Veranstaltungen angesetzt, die von Jazz über Blues und Theater bis zu Kabarett gehen. Mit von der Partie ist auch wieder das sogenannte "Entdecker-Abo", bei dem die Besucher sechs Veranstaltungen aus dem vielfältigen Programm auswählen dürfen. Das Abo ist auf 50 Plätze limitiert. Das Programmheft liegt ab sofort an öffentlichen Stellen aus.

"Wir bieten natürlich weiterhin im gleichen Maße Auftritte von hochkarätigen Künstlern an, versuchen durch Veranstaltungen wie der 'Bayerischen Raunacht' am 6. Januar aber auch Kinder unter zehn Jahren herzulocken", so Zoryana Waldmüller, Pressesprecherin des Veranstaltungsforums. Auch das jährliche Märchen begeistert in der Regel die Kleinen aus der Region. Am 4. Februar können sich diese auf eine bayerische Version des "Tapferen Schneiderleins" freuen. Insgesamt bewegen sich die Ticketverkäufe ungefähr wieder auf Vor-Corona-Niveau, was Wöller besonders freut: "Nach der Pandemie sind auf jeden Fall mehr Plätze frei gewesen. Das dreht sich langsam wieder ins Positive." "Die Lust auf Kultur ist absolut wieder da!", so Wöller weiter.

Christine Eixenberger kommt mit ihrem Programm "Einbildungsfreiheit" nach Fürstenfeldbruck. (Foto: Matthias Robl)

Gemeinsam haben sich die Verantwortlichen der Kulturplanung in Fürstenfeld für ein "weiter so" entschieden, mit der Ergänzung einiger neuen Ideen. "Wir haben treue Kunden, die wir wie die letzten Jahre auch mit einem gleich stark aufgelegten Programm begeistern wollen", so Zoryana Waldmüller. Die Kulturveranstalter sehen im Angebot für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende Nachholbedarf, da das Publikum im Veranstaltungsforum im Schnitt "eher älter" sei. Um kulturinteressierte junge Menschen nach Fürstenfeld zu locken und zu verhindern, dass diese nach München fahren, um sich Musik und Theater anzuschauen, bietet das Veranstaltungsforum einerseits ermäßigte Eintrittskarten für Studierende an. Auch Schüler und Menschen mit Behinderung erhalten vergünstigte Tickets. Andererseits werden auch gezielt Programmpunkte für Jugendliche und junge Erwachsene geschaffen. "Animuc", eine der größten Conventions für Animefans findet vom 5. bis 7. April in Fürstenfeldbruck statt. Ein weiterer Höhepunkt für das junge Publikum ist der "Brucker Slam", der am 6. Januar sein zehnjähriges Bestehen feiert. "Poetry-Slam begeistert vor allem auch die Jugend. Damit sind wir ein Magnet in der Region", sagt Zoryana Waldmüller. Man kann sich also auch wieder auf einen hochkarätigen Poetry-Wettbewerb freuen.

Als besonderen Höhepunkt im neuen Kulturprogramm nennen Zoryana Waldmüller und Silvia Wöller das Theaterstück "Macbeth", von William Shakespeare, das am 10. Januar im Stadtsaal vom Schauspielhaus Bochum aufgeführt wird. "Ein klasse Ensemble konnten wir mit den Bochumern gewinnen. Das bietet sich für einen Stoff wie Macbeth auch an", so Waldmüller. Wöller ergänzt: "Alle sind mit Herzblut dabei, um so etwas zu ermöglichen. Wir hoffen, dass die Menschen das auch annehmen werden." Doch es bleibt nicht allein bei diesem einen Gastspiel. Das hessische Staatsballett kommt am 16. April mit ihrem Programm "I'm afraid to forget your smile/Bolero" aus Wiesbaden nach Fürstenfeldbruck. Für Schauspiel und ausgefeilten Ballettchoreografien ist also gesorgt.

Im März macht Bruno Jonas einen Abstecher ins Veranstaltungsforum. (Foto: Ralf Wilschewski)

Das Veranstaltungsforum bietet zudem auch nächstes Jahr wieder jungen aufstrebenden Künstlern aus dem Landkreis eine Bühne. Im Rahmen des Formats "Junge Stars in Fürstenfeld" treten am 10. März, Julius Egensperger und Konstantin Starke im Stadtsaal auf. Die jungen Musiker werden von der Neuen Philharmonie München begleitet. "Ein Highlight", sagt Zoryana Waldmüller. Doch das Kulturforum bietet noch mehr Raum für junge Menschen an ganz verschiedenen Instrumenten. Die Preisträger des Jugendmusikwettbewerbs "Jugend musiziert" dürfen am 3. März ins Rampenlicht treten und ein breit gefächertes Programm präsentieren. Außerdem treten am 21. Januar unter dem Titel "Preisträger und solche, die es werden wollen" Schülerinnen und Schüler der Cornelia Nonn-Jordache Klavierklasse auf.

Einen weiteren programmtechnischen Schwerpunkt setzen die Verantwortlichen auf das Kabarett. Als Höhepunkt ist in diesem Zuge Christine Eixenberger zu nennen, die am 2. Februar ihr Programm "Einbildungsfreiheit" im Säulensaal aufführen wird. Eine Garantie für Pointenreichtum. Doch auch die klassische Comedy findet ihren Platz im Kulturkalender. In diesem Zuge darf natürlich der "Fürstenfelder Salvator" nicht fehlen, der am 17. Februar stattfinden wird. Krügelredner ist diesmal Stefan Kröll. Auch der Kabarettabend für den Nachwuchs "Paulaner Solo plus" erhält wieder Einzug ins Fürstenfelder Kulturprogramm. Die erste Runde des Wettbewerbs findet am 10. März im Kleinen Saal des Veranstaltungsforums statt, die zweite Runde am 23. Juni 2024, das Finale am 27. Oktober. Für Kabarett ist also fast das gesamte Jahr 2024 gesorgt.

Auf die Frage, inwiefern die Sparmaßnahmen in Fürstenfeld, die aufgrund von gestiegenen Energiekosten durchgesetzt wurden, das Kulturprogramm des Veranstaltungsforums für 2024 beeinflusst hat, antwortet Silvia Wöller beschwichtigend: "Natürlich ist das ein schwieriges Thema. Die Stromkosten sind stark gestiegen und ich muss zugeben, dass so was intern diskutiert wird." "Die Kultur leidet aber zum Glück nicht unter den Sparmaßnahmen", so Wöller weiter. Das Kulturjahr 2024 geht also wie geplant an den Start.

Mehr Informationen zum gesamten Programm und aktuelle Informationen gibt es unter www.fuerstenfeld.de . Eintrittskarten und Abonnements sind unter anderem beim Kartenservice Fürstenfeld im Veranstaltungsforum unter 08141/666 54 44 oder per Mail an kartenservice@fuerstenfeld.de oder online unter www.reservix.de erhältlich.

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