Fürstenfeldbruck:KJR will eine Jugendherberge

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Gut gelaunte Gruppe: Beim Treffen der ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer ist die Stimmung gut. (Foto: KJR/oh)

Im Landkreis finden bislang nur junge Leute eine günstige Übernachtungsmöglichkeit, die einer organisierten Gruppe angehören.

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Wo ist eigentlich die nächste Jugendherberge, in der ich als Gruppe übernachten kann, wenn ich keinem Verband angehöre? Thomas Boll, Geschäftsführer des Kreisjugendrings Fürstenfeldbruck, ist sich nicht sicher. Vielleicht in Dachau, in München ganz bestimmt. Im Landkreis Fürstenfeldbruck jedenfalls gibt es diese Möglichkeit nicht, dieses Manko hat man in Gelbenholzen schon öfters beklagt. In dem malerisch hinter dem Kloster gelegenen Brucker Stadtteil, wo der KJR mit seinem Haus der Jugend Zuhause ist, dürfen nämlich nur Jugendgruppen übernachten, die einer Organisation angehören. Das kritisieren viele KJR-Mitglieder. Deshalb beauftragten sie den Vorstand bei der Vollversammlung einstimmig, sich in den entsprechenden politischen Gremien für eine Übernachtungsmöglichkeit einzusetzen.

Wie der an dem Abend wieder in den Vorstand gewählte Tobias Ketzel unterstreicht, ist das seit Langem der erste Antrag, der an den Kreisjugendring herangetragen wird. Da der Wunsch nach einer Jugendherberge von vielen Seiten und schon seit einigen Jahren geäußert werde, wolle man mit dem Anliegen nun auf politischer Ebene etwas bewirken.

Zur Frage, ob sich die Unterkunft im Landkreis befinden soll, erklärt Ketzel: "Wir wollen ganz offen da rein gehen und dann mit der Politik nach Lösungen suchen." Deshalb soll es keine Vorgaben geben. Der Antrag lautet ganz allgemein: "Die KJR-Vollversammlung beauftragt den Vorstand des KJR Fürstenfeldbrucks sich in den kommunalpolitischen Gremien für die Errichtung einer Jugendherberge oder eines vergleichbaren Jugendübernachtungshauses einzusetzen." Begründet wird die Forderung unter anderem so: "Auch im Rahmen der Kommunalwahl 2020 wurde bereits an den gesammelten Forderungen der Jugendverbände deutlich, dass das aktuell bestehende Angebot an Räumen für junge Menschen in unserem Landkreis als nicht ausreichend wahrgenommen wird. Von Seiten der Jugendverbände und -organisationen kam deswegen die Forderung auf, dass mehr Räume für junge Menschen und auch deren Engagement im Landkreis Fürstenfeldbruck benötigt werden."

Bei der Vollversammlung gibt es auch einen Rückblick auf das vergangene Jahr. 84 Mal war das Spielmobil im Einsatz, davon 58 Tage als offenes Sommerferienangebot für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren im westlichen Landkreis. Acht sehr unterschiedliche Freizeiten hat der KJR im Ferienfahrtenbereich angeboten, beispielsweise eine Strandfreizeit nach Spanien für Jugendliche sowie eine Bauernhofwoche für Kinder. Alle Ferienfahrten waren in diesem Jahr bis auf den letzten Platz ausgebucht.

Ines Sattler scheidet nach sechs Jahren als Vorsitzende aus dem Vorstand aus. (Foto: KJR/oh)

Manche der ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer sind bereits seit mehr als zehn Jahren beim Kreisjugendring, einige haben schon als Kind selber an Fahrten und/oder dem Spielmobil teilgenommen. Interessierte, die sich bei den Angeboten des KJR ehrenamtlich einbringen wollen, sind immer willkommen, wie Vorstandsmitglied Julian Pelloth bei der Versammlung betont. Einzige Voraussetzung ist ein Mindestalter von 16 Jahren, maximal möglich ist der Betreuerjob bis 29 Jahre.

Unlängst fand das jährliche Nachtreffen samt Jahresabschluss der Betreuer statt. An einem Wochenende trafen sich die Ehrenamtlichen zum Resümee und Ausblick im Haus für Jugendarbeit in Gelbenholzen. Die gemeinsame Zeit ist zudem als Dankeschön an die Freiwilligen gedacht; dementsprechend wurden auch viele Spiele gespielt - beim traditionellen Spieleabend, einem Ausflug nach Gröbenzell zum 3D-Neongolf sowie beim Testen neuer Großgruppenspiele und Kooperationsspiele.

Turnusmäßig wurde bei der ersten Präsenzversammlung seit drei Jahren auch ein neuer Vorstand gewählt. Die langjährige Vorsitzende Ines Sattler (Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder) trat nach sechs Jahren nicht mehr zur Wiederwahl an, ebenso Hagen Ullmann (verbandslos) und Julian Pelloth (Bund der Deutschen Katholischen Jugend).

Neu gewählt: Christine Dietzinger (von links), Tobias Ketzel, Lea Ziegler, Stephan Bertsch, Ingrid Weinzierl, Tilmann Stein und Christina Betz sind der neue Vorstand des Kreisjugendring. (Foto: KJR/oh)

Als Vorsitzende wurde Ingrid Weinzierl (verbandslos) gewählt. Stellvertreterin ist Lea Ziegler (Bayerisches Jugendrotkreuz). Die fünf Beisitzerposten verteilen sich wie folgt: Stephan Bertsch (Bayerische Sportjugend), Tobias Ketzel (evangelische Jugend), Tilman Stein (Bayerisches Jugendrotkreuz), Christina Betz (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) und Christine Dietzinger (Lese- und Theaterclub Turmgeflüster).

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