Kommunalpolitik:Diskussion um Schwimmbad

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Freie Wähler Puchheim fordern Prüfung des Sanierungskonzepts

Die Freien Wähler in Puchheim verlangen eine Voruntersuchung zur Generalsanierung des Schwimmbades am Gerner Platz. Als Alternative soll ein Neubau geprüft werden und weil es in Eichenau und Gröbenzell kein Bad gibt, soll die Stadtverwaltung die Nachbarn fragen, ob Interesse an einem gemeinsamen Projekt besteht. Der Pressesprecher der FW, Johann Aichner, kritisierte, dass "ein fundierter Vergleich zu einem Neubau bisher nicht gezogen wurde". Dabei sei unklar, ob eine aufwendige und teure Sanierung ein "zeitgemäßes Hallenbad" schaffen würde. Die von den FW beantragte Untersuchung solle Klarheit und Entscheidungsgrundlagen für den Stadtrat bringen. Immerhin habe die Stadt für 2016 und 2017 bereits insgesamt drei Millionen Euro für das Bad im Haushalt eingeplant. "Die FW bedauern auch, dass seitens der Stadt und der Kommunalpolitik die Bürger nicht stärker eingebunden werden", erklärte Aichner.

Die Fraktionssprecherin der FW, Michaela Schwarzmann, hat deshalb einen Antrag im Stadtrat eingereicht, der eine umfassende Voruntersuchung sowie eine Kontaktaufnahme mit den Nachbarn vorsieht. Ein Schwimmbad sei für den Verdichtungsraum im Osten des Landkreises notwendig, vor allem als freie sportliche Betätigung und für Kinder und Jugendliche, von denen immer mehr das Schwimmen nicht oder nur ungenügend lernen und beherrschen.

Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) wies die Vorwürfe zurück. "Eine Voruntersuchung haben wir längst gemacht", sagte er der SZ. Dabei seien vier Varianten geprüft worden: eine Generalsanierung, eine Erweiterung mit Sauna oder mit Sauna und Planschbecken sowie ein kompletter Neubau auf der grünen Wiese, der über elf Millionen Euro kosten würde, ohne das Grundstück. Auch mit den Nachbarn in Gröbenzell habe man schon darüber gesprochen. Vor der Stadtratsklausur im Herbst habe man keine Entscheidung treffen wollen und nun sei das Projekt Schwimmbad zurück gestellt. "Das Geld ist nicht unendlich vorhanden", meinte der Bürgermeister. Der Umbau des Ortszentrums, die Kinderbetreuung sowie die Unterbringung von Asylbewerben haben Priorität. "Wir wollen was machen, aber wir haben es weiter hinten eingereiht", sagte Seidl. Mit den Nachbarn werde man in Sachen Schwimmbad wieder Kontakt aufnehmen, wenn das Projekt spruchreif sei.

Im Herbst 2013 hatte der Finanzausschuss über eine Sanierung und Erweiterung des Schwimmbades gestritten, die Seidl und der CSU-Fraktionssprecher Thomas Hofschuster befürworteten, während der SPD-Fraktionssprecher Jean-Marie Leone sowie Hofschusters Stellvertreter Rainer Zöller die Kosten für zu hoch hielten angesichts vieler anderer Vorhaben. Im Dezember 2013 beschloss der Stadtrat, einen Planer zu beauftragen, die verschiedenen Möglichkeiten und Kosten zu untersuchen. Die FW waren zu diesem Zeitpunkt nicht im Stadtrat vertreten. Unstrittig ist, dass das Schwimmbad stark sanierungsbedürftig ist, die Sauna ist seit Jahren geschlossen. 2010 hatte die Stadt eine Sanierung wegen der Weltwirtschaftskrise verschoben.

© SZ vom 04.05.2015 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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