Mitten in Fürstenfeldbruck:Adventliche Modeerscheinungen

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Nikoläuse aus Plastik wie diese sind Bestandteil des adventlichen Häuserschmucks geworden. Doch in diesem Jahr sind sie verschwunden. (Foto: dpa)

Auch die vorweihnachtlichen Dekorationen von Häusern und Gärten unterliegen Trends.

Kolumne von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Wo sind sie nur geblieben? Um den ersten Advent herum lag die Vermutung noch nahe, dass es in diesem Jahr einfach noch ein bisschen zu früh ist - schließlich war der Sonntag zum Entzünden der ersten Kerze auf dem Kranz ja schon Ende November; da waren viele einfach noch nicht in der rechten Stimmung, auch gedanklich. Aber dann kam der Dezember, der einzige der zwölf Monate, der so untrennbar mit Winter, Weihnachten, der besinnlichen Adventszeit und last, but not least der Jahreswende in Verbindung steht. Man wartete gespannt, und es geschah: nichts.

Der zweite Advent kam und ging. Okay, es war erst der 4. Dezember. Und immerhin: In Vorgärten und Fenstern, vor Eingangstüren und selbst an manchem Baum im Garten war nun von Puchheim bis Türkenfeld schon eine zunehmende Tendenz zu Lichterketten, Weihnachtssternen mit und ohne Beleuchtung und allerhand anderen der Jahreszeit entsprechenden Dekoartikeln zu beobachten. Allein die mannsgroßen Plastiknikoläuse in ihren leuchtend roten Gewändern waren auch in dieser Phase vorweihnachtlicher Dekorationseuphorie nicht aufgetaucht. Die schwer zu übersehenden Gesellen waren in den vergangenen Jahren nicht wegzudenken von Häuserfassaden und Balkonen; mit einer Leiter waren sie im Begriff die Gebäude hinaufzuklettern, um die Bewohner reichlich zu beschenken.

Aber in dieser Vorweihnachtssaison scheint der nicht gerade dezente Plastiknikolaus ausgedient zu haben. Selbst zu "seinem" Datum, zwei Tage nach dem zweiten Adventssonntag blieben die Hauswände und Balkone frei von Nikoläusen. Eine nicht repräsentative Umfrage unter Freunden und Kollegen bestätigt die Wahrnehmung: Keiner hat einen Kletternikolaus gesehen. Vielleicht mag das am zunehmend unbeliebten Plastik liegen, aus dem die rot ummantelten Gesellen bestehen. Vielleicht ist es auch einfach an der Zeit für eine neue Mode. Jedenfalls scheint der Trend heuer zurück zur Natur zu gehen. Es gibt viel echten Kerzenschein und selbstgebastelten Weihnachtsschmuck. Und in Puchheim erfreut ein über das gesamte Küchenfenster gemalter Adventskalender Bewohner wie Spaziergänger jeden Tag mit einem neuen Bild.

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