Fürstenfeldbruck:"Die Wartezeiten waren in letzter Zeit unzumutbar"

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Der Rohbau an der KFZ-Zulassungsstelle im Fürstenfeldbrucker Gewerbegebiet Hasenheide steht. Um den Jahreswechsel herum soll das Gebäude bezugsfertig sein. (Foto: Leonhard Simon)

Beim Richtfest zum Umbau der KFZ-Zulassungsstelle verspricht Landrat Thomas Karmasin Verbesserungen.

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Handwerker zu bekommen, ist schwierig in diesen Tagen. Gerade auch auf dem Bau. Kein Wunder, dass Fürstenfeldbrucks Landrat Thomas Karmasin (CSU) zufrieden ist, "dass es noch Firmen vom ,alten Schlag' gibt", wie er sie nennt. Firmen, die man jederzeit anrufen könne, die verlässlich seien und "ihre praktischen Erfahrungen vollumfänglich einbringen". Solche hatte das von Karmasin geführte Landratsamt für den Umbau seiner KFZ-Zulassungsstelle im Fürstenfeldbrucker Gewerbegebiet Hasenheide gefunden. Der Rohbau ist nahezu fertig, jetzt wurde Richtfest gefeiert. Um den Jahreswechsel herum will man dort wieder einziehen.

"Ich weiß, dass die Wartezeiten in letzter Zeit unzumutbar waren", gestand Karmasin ein. Laut Landratsamt hält dieser Zustand bis auf wenige Einzeltage seit Monaten an. Mit dem Interimsquartier von Zulassungs- und Fahrerlaubnisstelle, die während des Umbaus vorübergehend im Landratsamts-Hauptgebäude untergebracht sind, habe das jedoch nichts zu tun.

Am Tresen wird entschieden

Noch wichtiger als ein gutes Gebäude sei eine effiziente Struktur der Zulassungsstelle, betonte Karmasin beim Richtfest. An deren Verbesserungen werde gearbeitet. Auf SZ-Nachfrage teilt das Landratsamt mit, dass unter anderem ein sogenanntes Vorprüfungsmodell erprobt werden soll. Dabei handelt es sich um einen Empfangstresen für die beiden Sachbereiche KFZ-Zulassungs- und Fahrerlaubniswesen, an dem neben der formellen Vorprüfung mitgeführter Unterlagen kleinere Sachbearbeitungen gleich schon im Eingangsbereich stattfinden könnten.

Zimmerermeister Johann Schlemmer (links) beim Richtspruch (Foto: Landratsamt Fürstenfeldbruck / oh)

Zudem würden offene Stellen in der Zulassungsstelle "mit Nachdruck" nachbesetzt, kündigte Karmasin an. In den vergangenen Monaten waren zwischen drei und fünf Vollzeitstellen nahezu durchgängig unbesetzt. Seit längerem setzt man dort auch auf Quereinsteiger, die allerdings nachträglich für ihre neue Tätigkeit qualifiziert werden müssen - weshalb sie dann zunächst wieder an ihrem neuen Arbeitsplatz fehlen.

Das 35 Jahre alte Gebäude der Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde wird seit acht Monaten unter der Leitung des Münchner Büros Kampik Architekten erweitert und saniert. Schon lange hatte das markante Haus mit dem Dachoberlicht nicht mehr den Anforderungen entsprochen - weder für Kunden noch für das dort angestellte Personal. Als zwar schick, aber unpraktisch erwies sich, dass es sich dort um einen einzigen großen Raum handelte, dessen klimatische Bedingungen, Luftqualität und Geräuschpegel sich zum Problem auswuchsen. Zwar wurde zwischendurch da und dort ein bisschen umgebaut, schließlich aber doch die größere Lösung samt Anbau gewählt, die eine moderne Eingangs- und Empfangssituation schaffen und das Gebäude auch energetisch ertüchtigen soll. Kalkuliert dafür wurden Kosten von sechs Millionen Euro.

Mehr als 700 000 Euro kosten allein die Außenanlagen. Über die Summe wunderte sich Grünen-Kreisrat Hans Märkl in der jüngsten Kreisausschusssitzung und fragte, ob denn nicht der Kreisbauhof an den Arbeiten beteiligt werden könnte. Die Bauhofmitarbeiter würden bereits viele Aufgaben übernehmen, in dieser Größenordnung aber sei das nicht machbar, erklärte CSU-Kollege Johann Wörle, der die jedes Bauvorhaben begleitende Baukommission leitet. Derzeit sei der Bauhof vor allem mit der Pflege von Außenanlagen beschäftigt, ergänzte Sabine Stannecker, Leiterin des Referats Kreiseigener Hoch- und Tiefbau.

Im Landratsamt geht man davon aus, dass die geplante Bauzeit von 15 Monaten eingehalten werden kann. Ende 2023, Anfang 2024 will man das Gebäude in Betrieb nehmen. Dann werden Zulassungs- und Fahrerlaubnisstelle aus ihren Interimsbüros wieder zurück in die Hasenheide ziehen.

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