Moorenweis:Neuer Glücksbringer

Lesezeit: 2 min

Schornsteinfeger Oliver Konzett. (Foto: privat/oh)

Oliver Konzett ist jetzt Bezirksschornsteinfeger für die Region Moorenweis

Von Adriana Wehrens, Moorenweis

Ein Zylinder auf dem Kopf. Schwarze Arbeitskleidung mit goldenen Knöpfen. Ruß im Gesicht. Vielleicht auch noch dabei: ein vierblättriges Kleeblatt und eine Leiter. So stellt man sich typischerweise einen Schornsteinfeger vor. Oliver Konzett, selbst von Beruf Schornsteinfeger, hält dieses Bild für größtenteils zutreffend. Aber Ruß bekomme man nur in etwa "50 Prozent der Fälle" ab.

Der 32-Jährige wohnt in Dießen am Ammersee und hat zu Beginn des Monats das Amt des Bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegers für den Kehrbezirk Moorenweis übernommen. Dort soll er für sieben Jahre tätig sein. Sein Vorgänger Benjamin Hierholzer hatte zu Beginn des Jahres den Bezirk aus privaten Gründen vorzeitig zurückgegeben.

Aber wie wird man überhaupt Schornsteinfeger? Konzett schloss zunächst eine Lehre als Automechaniker ab, bevor er sich beruflich umorientierte und eine zweite Ausbildung als Kaminkehrer begann. In diesem Beruf legte er schließlich auch seine Meisterprüfung ab. "Ich habe während der Lehre festgestellt, dass ich lieber an der frischen Luft und gemeinsam mit Kunden arbeiten möchte", sagt der 32-Jährige.

Sein Arbeitstag beginnt bereits früh am Morgen. Der Kaminkehrer muss um viertel nach fünf aufstehen, um die Kundschaft noch zu erreichen, bevor sie in selbst zur Arbeit geht. Seine Arbeit richte sich stark nach den Bedürfnissen der Hauseigentümer. Zu den täglichen Aufgaben gehören jedoch nicht nur das Kaminkehren, sondern auch zum Beispiel den Brandschutz in einem Gebäude sowie Sicherheit und Umweltschutz. Die Heizungsanlagen müssen überprüft, der Kohlenmonoxid-Gehalt und andere Schadstoffe gemessen, sowie der Abgasverlust festgestellt werden. Darüber hinaus ist die sogenannte Feuerstättenschau abzuhalten, eine gesetzlich vorgeschriebene Begutachtung, bei der alle Feuerungsanlagen eines Hauses auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden.

Ziel ist es, die bestmögliche Effizienz der Geräte im Haus zu gewährleisten und dabei wenig Abgase zu erzeugen. Denn es sei wichtig, dem Kunden einen sparsamen Umgang mit Energie zu lehren, um so den Umweltschutz voranzutreiben. Damit verbunden spielt auch die Kundenberatung im Beruf eines Schornsteinfegers eine wichtige Rolle. Dies ist einer der Aspekte, die Oliver Konzett am meisten an seiner Arbeit schätzt: "Vor allem die Kombination aus dem Arbeiten im Freien und dem Umgang mit Leuten gefällt mir. Aber auch die Mischung aus Bürotätigkeit und Handwerk sagt mir sehr zu."

Als Glücksbringer sähen ihn immer noch viele Leute, erzählt der 32-Jährige. Einmal sei er durch Zufall sogar bei einer Hochzeit mit fotografiert worden. Auch auf dem Weg zum Mittagessen werde er häufig auf seinen Beruf angesprochen.

Die Stelle im Bezirk Moorenweis tritt er mit großer Vorfreude an. Nun kann er nicht nur seine neue Anstellung zu feiern, sondern auch gleich seinen Geburtstag.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: