Kindeswohl:Immer weniger Personal für immer mehr Probleme

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"Keinen massiven Anstieg der Gefährdungsmeldungen" gibt es laut Nadine Karl, der stellvertretenden Leiterin des Jugendamts im Landkreis. (Foto: Annette Riedl/dpa)

Entgegen der Statistik nimmt das Jugendamt keinen massiven Anstieg bei der Kindeswohlgefährdung wahr. Schwierigkeiten gibt es trotzdem genug.

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Sind immer mehr Kinder in ihren Familien nicht sicher, werden sie dort vernachlässigt oder gar physischer Gewalt ausgesetzt? Das lassen die Zahlen aus dem Landesamt für Statistik vermuten, die einen deutlichen Anstieg der Verfahren zur Einschätzung von Kindeswohlgefährdung melden - es geht um Verwahrlosung, psychische und physische Gewalt von Eltern gegenüber ihren Kindern. Laut dem hiesigen Jugendamt ist die Steigerung allerdings "nicht massiv" und außerdem plausibel zu erklären: Da während der Pandemie die Kinder und Jugendlichen fast nur in ihren Familien waren, ist in dieser Zeit ein Großteil der aufmerksamen Blicke Außenstehender in Kitas, Schulen und Vereine weggebrochen. Seit wieder Normalität eingekehrt ist, die Kinder wieder im Kindergarten oder Sportverein Kontakt mit Außenstehenden haben, funktioniert dieser Kontrollmechanismus wieder und deshalb sind die Zahlen gestiegen. Problematisch ist nach Ansicht der stellvertretenden Leiterin des Jugendamts, Nadine Karl, vielmehr, dass es in allen Bereichen an Personal fehlt.

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