Jesenwang:Altes Rathaus in neuem Glanz

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Erbaut Anfang des 20. Jahrhunderts als Schulhaus, erstrahlt das heutige Rathaus in Jesenwang in neuem Glanz. (Foto: Jana Islinger)

Nach gut zweieinhalb Jahren des Umbaus und der Renovierung hat das ehemalige Schulhaus wieder ein repräsentatives Aussehen.

Von Manfred Amann, Jesenwang

Nach gut zweieinhalb Jahren Bauzeit hat das Rathaus in Jesenwang wieder ein repräsentatives Aussehen. Schon der hellgelblich abgestufte Anstrich außen und der grüne Vorgarten mit dem Kunstobjekt "Erdstein" ziehen in der Kirchstraße die Blicke der Passanten unweigerlich an. Und schon beim Betreten des Gebäudes wird klar, hier hat die Gemeinde etwas Schönes für die Zukunft geschaffen. Am Sonntagvormittag wurde das Gebäude, in dem sich die gemeindliche Anlaufstelle der Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf, der Sitzungssaal der Gemeinde, das Archiv und insgesamt drei Wohnungen befinden, offiziell eingeweiht und von Diakon Martin Pöller gesegnet. "Da geht man gerne rein", sagte einer der rund 50 Gäste, die der Einladung gefolgt waren und die großzügigen Räumlichkeiten besichtigten.

"Erdstein" heißt das Kunstwerk von Michaela Biet am Rathauseingang. (Foto: Jana Islinger)

Das Gebäude war 1906/1907 als Schulhaus für alle Jahrgänge, insgesamt 94 Kinder, errichtet worden. Von 1988 an, nach dem Neubau der Schule, waren im Obergeschoß 30 Jahre lang der Kindergarten und im Erdgeschoß die Gemeindekanzlei mit Sitzungssaal untergebracht.

2009/2010 ließ die Gemeinde das alte Schulhaus energetisch sanieren und weil der erste Stock leer stand und der Gemeindebereich aus allen Nähten platzte, wurde es nun so umgebaut, dass zusätzlich drei staatlich geförderte Wohnungen untergebracht werden konnten. "Wir überlegen noch, ob wir eine Photovoltaikanlage aufs Dach machen, vorher sind aber das neue Kinderhaus, die Schule und das Feuerwehrgebäude dran", sagte Fraunhofer. Die Wohnungen im Obergeschoß, etwa 61 und 105 Quadratmeter groß, sind bereits vermietet, die im Erdgeschoß wird zum 1. Oktober vergeben.

"Innen haben wir quasi alles neu gemacht", berichtet Bürgermeister Erwin Frauenhofer. (Foto: Jana Islinger)

"Energetisch mussten wir nichts mehr machen, denn der Vollwärmeschutz, die isolierten Fenster entsprechen den Vorgaben. Aber innen haben wir quasi alles neu gemacht, sagte Bürgermeister Erwin Fraunhofer im Gespräch mit der SZ. Trotzdem seien die Kosten von 1,7 Millionen Euro recht hoch. Ursprünglich sei von 1,5 Millionen ausgegangen worden, durch Preiserhöhungen und während der Bauphase erwachsene Wünsche seien die Kosten jedoch "relativ moderat" gestiegen.

Erinnerung an die 1250-Jahrfeier

Davon muss die Gemeinde allerdings nur circa eine Million schultern, denn es gab eine staatliche Zuweisung von 525 000 und rund weitere 90 000 Euro aus dem Topf der Dorferneuerung des Amtes für ländliche Entwicklung (ALE) für die Neugestaltung des Außenbereichs. Zudem konnte die Gemeinde "fast ohne Zinsen" 350 000 Euro Kredit aufnehmen. Diakon Pöller segnete auch die Kreuze in den Räumen des Rathauses und den "Erdstein", ein gespaltener, über vier Tonnen schwerer Findling mit vorgelagertem Eisenkern, den die Künstlerin Michaela Biet zur Erinnerung an die 1250-Jahrfeier modelliert hatte, mit der die Gemeinde Jesenwang unlängst an ihre erste urkundliche Nennung erinnert hatte.

Auch der Sitzungssaal erstrahlt in neuem Glanz. (Foto: Jana Islinger)

Finanziert wurde die "Kunst am Bau" von der Hans-Stangl-Stiftung. Der Rathauschef ist "stolz auf das gelungene öffentliche Gebäude, das ein Aushängeschild für die Gemeinde ist". Er dankte allen am Umbau Beteiligten und lobte die gute und harmonische Zusammenarbeit mit den Firmen und im Gemeinderat.

Besonderer Dank

Einen besonderen Dank zollte Fraunhofer dem Maler Werner Böck, der eine Wand des Sitzungssaales kostenlos mit dem Gemeindewappen zwischen Bildern der Kirchen von Jesenwang und Bergkirchen verzierte. Im Vorgarten steht auch ein Ausleihschrank für Bücher mit der Aufforderung: "Stell eins rein - nimm eins raus", das von der Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck gestiftet wurde. Großen Anklang fand eine Foto-Gegenüberstellung "Vorher - nachher", die Diplom-Ingenieurin und Architektin Eva Magotsch im Sitzungsaal präsentierte.

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