Jesenwang:Ein ganzer Ort schwelgt in Erinnerungen

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Schwärmt von der Jesenwanger Dorfgemeinschaft: Bürgermeister Erwin Fraunhofer (Foto: Johannes Simon)

Beim Neujahrsempfang im Bürgerhaus gibt es in Bürgermeisterrede und Programm nur ein Thema: die Jubiläumsfeierlichkeiten vom vergangenen Jahr.

Von Manfred Amann, Jesenwang

Das Fest und das Jahresprogramm, das in Jesenwang im vorigen Jahr anlässlich der urkundlichen Ersterwähnung des Ortes als "Oasiwanc" vor 1250 Jahren dem Ort weithin Anerkennung eingebracht habe, hat laut Bürgermeister Erwin Fraunhofer (CSU) gezeigt, "dass wir eine bestens funktionierende Dorfgemeinschaft mit tollen Menschen haben". Nur gemeinsam und mit viel ehrenamtlichem Engagement und Zusammenhalt sei es möglich gewesen, das Jubiläum mit dem gelungenen Festwochenende gebührend zu feiern. Zum "Dankes-Neujahrempfang" waren etwa 130 freiwillige Helfer eingeladen, von denen laut Fraunhofer "jeder einen wichtigen Beitrag geleistet" habe.

Dass der Bürgermeister jeden mit Namen und seinem Einsatzspektrum erwähnte, kam dabei ebenso gut an wie die mit Bildern und Videos unterstütze Rückschau auf das Feierjahr. Besonderen Dank zollte er Pfarrer Wojciech Halys für den "würdevollen Festgottesdienst" und der Pfarrverwaltung "für das gute Zusammenspiel mit der Gemeinde". Das Engagement aller mit irgendwelchen Gegenleistungen oder Geld auszugleichen, sei gar nicht möglich, daher wolle er mit dem Neujahrempfang zeigen, dass die Gemeinde die Unterstützung durch Vereine, Gruppen und Bürger nicht nur anerkenne, sondern als Ausdruck dafür werte, dass das gesellschaftliche Leben intakt und der Zusammenhalt im Ort groß sei, erklärte Fraunhofer. Großer Dank gebühre auch den Grundstücksbesitzern, die für das Festwochenende kostenlos ihren Grund sowie Wasser und Strom zur Verfügung gestellt hätten.

130 Helfer, die beim Jubiläumsfest zum 1250-jährigen Bestehen des Ortes anpackten, sind als Dank zum Empfang eingeladen. (Foto: Johannes Simon)

Vor der Entscheidung, ob und in welchem Umfang das Jubiläum gefeiert werden sollte, habe sich das harmonische Zusammenwirken im Gemeinderat bewährt. Wichtig seien auch die Arbeitseinsätze des örtlichen Bauhofs gewesen und ohne Genehmigung durch Ämter und Behörden hätte man auch nicht groß feiern können. "Dass ein ganzes Wochenende lang die Ortsdurchfahrt der Staatsstraße komplett gesperrt werden konnte, das ist eher eine Seltenheit", erinnerte sich der Bürgermeister. "Und dass auf der Fahrbahn ein Flugzeug aufgestellt wird, ist sicher auch nicht alltäglich". Lange in Erinnerung bleiben werde das Festprogramm mit verschiedenen Musikgruppen, Tanzvorführungen, der Präsentation alten Handwerks wie Seiler, Weber, Schmied und Wagner, und mit vielen kulinarischen Angeboten. Auch das abwechslungsreiche Programm für die Kinder sei bestens angekommen.

Der Männergesangverein setzt einen musikalischen Akzent. (Foto: Johannes Simon)

Im Videofilm, den Birgit Regler und Rudi Schleich zusammenstellten, wurde deutlich, dass zuweilen Hunderte Besucher entlang der Buden flanierten oder es sich in den kleinen Biergärten gut gehen ließen. Ein Highlight war die Dreschvorführung, für die, wie im Film zu sehen, eigens Getreide angebaut und mit einem Mähbinder geerntet worden war. Die Garben waren dann zum Trocknen zu sogenannten "Mandln" aufgestellt worden. Dass sich die Fotogruppe Mammendorf darum gekümmert habe, dass genügend Bilder die Erinnerung wachhalten, ist laut Bürgermeister "besonders lobenswert". Mit Freudenrufen reagierten die Gäste auf einen im Film gezeigten Pressebericht über einen Vortrag von Rainer Schmid zur Jesenwanger Geschichte, in dem der Ort als der schönste und beste im Landkreis bezeichnet worden war. Schmid zeigte beim Neujahrsempfang auch einen kurzen Film mit Drohnenaufnahmen vom Fest. Erinnert wurde zudem an einen Vortrag von Martin Schmid, dem Vorsitzenden des Freundeskreises Sankt Willibald, der mit von Bürgern beigesteuerten Anekdoten angereichert war.

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