66-Jähriger gesteht Bluttat:Aus Eifersucht getötet

Zwölf Tage war ein 66-Jähriger auf der Flucht, nachdem er seine Freundin in Fürstenfeldbruck getötet hatte. Dann stellte er sich und gestand die Tat. Sein Motiv: Eifersucht

Erich C. Setzwein

Der 66-jährige sitzt nach seiner ersten Vernehmung in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Rentner aus Fürstenfeldbruck vor, seine sechs Jahre jüngere Freundin aus Eifersucht heimtückisch getötet zu haben. (Foto: dpa)

Ein 66-Jähriger aus Fürstenfeldbruck hat am Donnerstag bei der Kripo gestanden, seine 60 Jahre alte Lebensgefährtin aus Eifersucht umgebracht zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordverdachts, weil der Mann nach bisherigen Erkenntnissen heimtückisch getötet haben soll. Am Freitagmittag wurde der Mann dem Haftrichter in München vorgeführt und kam ins Untersuchungsgefängnis.

Die Vernehmung bei der Kriminalpolizei dauerte mehrere Stunden. Am Donnerstagvormittag war der 66-Jährige von der baden-württembergischen Polizei aus Freiburg nach Fürstenfeldbruck gebracht worden, nachdem er sich in der Nacht in einer Freiburger Polizeiwache gestellt hatte. Er hatte sich auf seiner zwölftägigen Flucht durch ganz Deutschland finanziell verausgabt. Seinen Wagen fand die Polizei in Dortmund, nach Freiburg kam er möglicherweise mit dem Zug. Unterwegs war er seit dem 13. April, dem 60. Geburtstag seiner Freundin. An diesem Tag hatten ihn Nachbarn zum letzten Mal gesehen.

Da das spätere Opfer erzählt hatte, dass es am 13. März mit ihm für drei Tage nach Stuttgart fahren wollte, um dort zu feiern und ein Musical zu besuchen, wurde die Frau zunächst nicht vermisst. Erst als die gelernte Schneiderin in der folgenden Woche nicht an ihrem Arbeitsplatz in einem Münchner Modegeschäft erschien und auch nicht erreichbar war, alarmierten ihre Kollegen die Polizei, die am Samstag vergangener Woche in der Wohnung am Geschwister-Scholl-Platz die Frau tot auffand. Zu dem Zeitpunkt war ihr Freund bereits eine Woche auf der Flucht und fuhr angeblich von einer Großstadt in die nächste. Wo er sich überall aufhielt, teilte die Polizei ebenso wenig mit wie Einzelheiten zum Motiv Eifersucht.

© SZ vom 27.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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