Germering:Tödlicher Sturz vom Balkon

Lesezeit: 1 min

Ein 21-Jähriger klettert nach einem Streit mit seiner Ehefrau über Brüstung - und fällt zehn Meter tief in den Tod.

A. Ostermeier und K.-W. Götte

Ein Blutfleck findet sich noch auf dem Pflaster des Gehwegs in der Wittelsbacher Straße, nahe der Germeringer Straße. Er ist Zeugnis eines Familiendramas. Hier ist in der Nacht zum Montag um 1.20 Uhr ein 21-Jähriger in den Tod gestürzt. Der junge Mann hatte laut Auskunft der Polizei nach einem Streit mit seiner Frau versucht, die Wohnung im dritten Stock über den Balkon zu verlassen. Vermutlich wollte er auf einen anderen Balkon klettern und stürzte dabei zehn Meter in die Tiefe - direkt aufs Pflaster vor dem chinesischen Restaurant "Rosengarten".

Von einem Balkon dieses Hauses stürzte der junge Mann in den Tod. (Foto: Günther Reger)

Die Gründe für den Streit zwischen den Ehepartnern und Eltern von zwei kleinen Kindern konnte die Kriminalpolizei in Fürstenfeldbruck bislang nicht klären. Es habe sich aber eher um einen banalen Wortwechsel gehandelt, teilte Ulrich Pöpsel, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord in Ingolstadt, unter Berufung auf Aussagen von Zeugen mit.

Fest steht dagegen für die Polizei, dass die 20 Jahre alte Ehefrau ihren Partner zu einer klärenden Aussprache bewegen wollte. Aus diesem Zweck sperrte sie die Wohnungstür ab. Der Mann war jedoch zu einem Gespräch nicht bereit und wollte die Wohnung über den Schlafzimmerbalkon verlassen. Dabei stürzte der 21-Jährige dann ab.

Um dem Schwerverletzten zu helfen, wurde der Notarzt gerufen. Mit einem Hubschrauber landete er gegen 1.30 Uhr auf der mehrspurigen Germeringer Straße an der Ecke Wittelsbacher Straße. Der Arzt konnte den jungen Mann allerdings nicht mehr retten. Der Germeringer erlag noch am Unfallort den Verletzungen, die er bei dem Sturz vom Balkon im dritten Stock erlitten hatte.

Sowohl die Spurenlage als auch die Vernehmung von drei Bekannten des Paares, die sich zur Zeit des Unglücks ebenfalls in der Wohnung aufgehalten hatten, ergaben nach Auskunft der Polizei am Montag keinerlei Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden am Sturz des Germeringers. Die "todesursächlichen" Verletzungen rührten allesamt vom Sturz her, sagte Pöpsel der SZ, andere Verletzungen seien bei der Obduktion am Montag nicht gefunden worden. Die Polizei geht daher laut Pressebericht von einem Unglücksfall aus.

Im nahe gelegenen Supermarkt, in dem der Familienvater auch das eine oder andere Mal eingekauft hatte, war der tödliche Unfall am Montag Gesprächsthema. Kunden und Angestellte des Geschäftes äußerten ihre Bestürzung über das Familiendrama, das in der Nacht zuvor einen tödlichen Ausgang genommen hatte.

© SZ vom 04.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: