Germering:63-Jähriger erschlägt Nachbarin und ruft dann die Polizei

Lesezeit: 1 min

  • Ein 63-jähriger Mann hat in Germering seine Nachbarin erschlagen und anschließend sich selbst bei der Polizei angezeigt.
  • Der Leichnam der 77-Jährigen wies zahlreiche Verletzungen auf, die auf stumpfe und spitze Gewalteinwirkung hindeuteten.
  • Der Mann wurde in eine geschlossene Einrichtung für psychisch Kranke gebracht.

Von Ekaterina Kel

Eine 77-Jährige wurde am Mittwochabend in ihrer Wohnung in Germering erschlagen. Der 63-jährige Nachbar des Opfers rief gegen 20 Uhr die Polizei, um Selbstanzeige zu erstatten. Er gab an, die Frau, die unter ihm wohnte, selbst ermordet zu haben. Als die Polizeibeamten wenig später zum Tatort kamen, wartete der mutmaßliche Mörder vor dem Mehrfamilienhaus und ließ sich laut Polizeibericht des Präsidiums Oberbayern Nord widerstandslos mitnehmen. Die Tatwaffe, ein Beil, wurde vor Ort sichergestellt.

Der Haftrichter gab am Donnerstag dem Antrag der Staatsanwaltschaft München II auf Unterbringungsbefehl statt. Der Mann wurde danach unverzüglich in eine geschlossene Einrichtung für psychisch Kranke nach Haar gebracht. Der Leichnam der Nachbarin wies zahlreiche Verletzungen auf, die auf stumpfe und spitze Gewalteinwirkung hindeuteten. Nach einer ersten Vernehmung des Mannes konnte die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck keine belastbare Aussage über ein Motiv treffen. Allerdings wird der Mann von der Polizei als "psychisch auffällig" und "verwirrt" beschrieben.

Das kann auch eine Nachbarin bestätigen, die in der Wohnung direkt unterhalb der Ermordeten wohnt. Er sei "psychisch krank" gewesen, sagt sie über ihren Nachbarn. Vor ein paar Jahren habe er einen Schlaganfall erlitten, seitdem sei S. "ein bisschen strange" gewesen, so die Nachbarin.

Der mutmaßliche Täter habe als Gärtner gearbeitet. In letzter Zeit habe er aber kaum Aufträge gehabt und sei in einer schwierigen finanziellen Situation gewesen. Außerdem habe ihm der Vermieter des Hauses die Wohnung gekündigt. Schon am Abend vor der Tat sei der 63-Jährige ihr mit einer Axt in der Hand im Garten aufgefallen. Auch die übrigen Bewohner des Hauses seien fassungslos, sagt die Nachbarin. Es sei "eine absolut brutale Tat", konstatiert auch der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord.

© SZ vom 04.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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