Luftqualität:Zehn Stationen messen die Germeringer Luft

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Was stoßen Autos an Schadstoffen aus? Anlage zur Messung der Luftqualität an der Ecke Hörwegstraße/Spange. (Foto: Leonhard Simon)

Die Stadt lässt an mehreren Stellen Schadstoffe wie Ozon und Stickoxide ermitteln. Die Grenzwerte werden nur selten überschritten. Am schlechtesten schneidet die Landsberger Straße ab.

Von Andreas Ostermeier, Germering

Ozon, Stickoxide, Feinstäube: Die Luft in vielen Städten ist mit Stoffen belastet, die der menschlichen Gesundheit schaden. Auch in Germering ist das so, vor allem an der Landsberger Straße und der Spange, also der Verbindung von Bundesstraße 2 und der Lindauer Autobahn. Auf den beiden Routen sind täglich viele Fahrzeuge unterwegs. Die Luftqualität ist dennoch fast immer in Ordnung, jedenfalls wenn einer solchen Aussage die gesetzlichen Grenzwerte zugrunde gelegt werden. Bisweilen habe es aber bei den Stickoxiden Überschreitungen gegeben, und zwar entlang der Landsberger Straße, sagte Martin Montag von der Firma "Hawa Dawa". Das Unternehmen misst seit 2018 im Auftrag der Stadt an zehn Messpunkten die Luftqualität.

Einer der Auslöser für die Entscheidung der Germeringer Kommunalpolitiker, die Luftqualität im Stadtgebiet messen zu lassen, waren die Diskussionen über die hohen Werte an Feinstaub und Stickoxiden (NOx). Etliche Städte, unter ihnen auch München, wiesen regelmäßig Messwerte auf, die über den von der EU festgelegten Grenzwerten lagen. Die Stadt München erließ als eine Maßnahme zur Reduktion eine Begrenzung auf 50 Stundenkilometer auf dem Mittleren Ring. Stickoxide reizen die Atemwege und entstehen aus Verbrennungsvorgängen, Feinstaubpartikel können die Lunge schädigen, wenn sie eingeatmet werden. Die Germeringer Politiker wollten wissen, wie es in ihrem Stadtgebiet mit der Belastung an Ozon, Stickoxiden und verschiedenen Feinstäuben aussieht.

Reizung der Atemwege

Zehn Messstationen hat die Firma Hawa Dawa - der Name stammt aus dem Arabischen und heißt so viel wie Luftreinheit - in Germering aufgestellt. Mehrere Messgeräte befinden sich entlang der Spange und der Landsberger Straße, einige aber auch in weniger befahrenen Gegenden. Das ist wichtig für die Feststellung der Konzentration von Feinstaub, denn dieser stammt nicht immer aus dem Verkehr. Die Messergebnisse hängen laut Montag vom Standort der Messanlagen sowie von der Tages- und der Jahreszeit ab. Auch das Wetter spielt eine Rolle. So erhöhen sich beispielsweise bei langer Sonneneinstrahlung die Ozonwerte. Eine hohe Konzentration von Ozon in der Luft kann zu Reizungen der Atemwege und Atembeschwerden führen.

Montag wollte den Stadträten aber nicht nur Messergebnisse nennen. Sie sollten entscheiden, ob und wohin sie Messstationen versetzen möchten, sagte der Firmenvertreter. Er schlug vor, die Luftqualität näher an Sportplätzen, Schulen und Kindergärten zu messen, um herauszufinden, wie sauber oder belastet dort die Luft ist. Wie ist die Luft dort, wo sich Menschen aufhalten?, fragte er. Das führt für ihn auch zum nächsten Schritt, nämlich dem Sichtbarmachen der Daten. Die Einwohner der Stadt sollten erfahren, wann und wo in Germering gute Luft ist.

Im Internet ist dies bereits möglich, wenn auch nur für den Moment. Die Stadt veröffentlicht auf ihrer Homepage die aktuellen Messwerte (zu finden unter www.germering.de und dem Suchwort Luftqualität). Zu sehen ist dort eine Karte der Stadt, in der die Messstationen eingetragen sind. Klickt man deren Symbol an, kann man die aktuellen Werte von Ozon, Stickoxiden sowie großen und kleinen Feinstäuben erfahren. Allerdings funktioniert dies nicht bei allen Stationen, einige geben keine Auskunft zu den Messungen. Nach Aussage von Montag liegt das an der Stromversorgung der Stationen. Den angezeigten Werten könne vertraut werden, erklärte Montag weiter, denn sie seien mit Ergebnissen verglichen worden, die vom TÜV geprüfte Messgeräte erbracht hätten.

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