Einen ganzen Tag lang hat ein Bub aus Germering seine Eltern, Polizei und die Öffentlichkeit in Sorge und Atem gehalten. Der Elfjährige hatte am Montagmorgen einen Brief an seiner Zimmertüre in der elterlichen Wohnung hinterlassen, worin er mitteilte, dass er sich mit seinem Fahrrad, einem weißen Mountainbike, auf den Weg nach Berlin zu seinen Großeltern gemacht habe.
Nachdem die Absuche - auch mit Unterstützung von Hunden - in der näheren Umgebung erfolglos verlaufen war, startete die Germeringer Polizei eine öffentliche Suche nach dem vermissten Kind mit Lichtbild. Es musste aber fast Abend werden, ehe der Bub wohlbehalten aufgefunden wurde.
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Ein Autofahrer hatte den Schüler, von dem er gerade im Radio gehört hatte, gegen 18 Uhr im Vorbeifahren erkannt: Der Elfjährige saß neben seinem Fahrrad auf einem Waldweg - neben der Autobahn A9 in Richtung Berlin. Er war offensichtlich bis auf Höhe Schweitenkirchen bei Pfaffenhofen gekommen. Für den stellvertretenden Germeringer Inspektionsleiter ist es schlichtweg "faszinierend, dass der Junge auf der richtigen Spur gewesen ist", sich nämlich entlang der Autobahn orientiert hatte - und damit Berlin von seinem Heimatort aus gut 60 Kilometer näher gekommen ist.
Aber Andreas Ruch ist natürlich vor allem "heilfroh", dass die Suche erfolgreich verlaufen ist: Wenn es dunkel werde und ein Elfjähriger werde vermisst, das mache schon ein flaues Gefühl im Magen. Der Autofahrer hatte sofort über den Notruf die Polizei in Pfaffenhofen verständigt.
Kurze Zeit später konnten die Streifenbeamten den Jungen wohlbehalten auffinden. Und die Germeringer Kollegen machten sich sogleich auf den Weg, um den Ausreißer wieder nach Hause nach Germering zu bringen - zur großen Erleichterung der Eltern und auch der Großeltern im fernen Berlin.