Germering:Risotto mit Graukäse

Lesezeit: 2 min

Bisher Caterer, jetzt Wirtsleute in der Stadthalle: Dana und Andreas Fink. (Foto: Jana Islinger)

Das Restaurant in der Stadthalle ist wieder geöffnet. Das Wirtsehepaar Andreas und Dana Fink verbindet Südtiroler Gerichte mit Einflüssen aus anderen Küchen.

Von Andreas Ostermeier, Germering

Das Risotto mit Graukäse ist ein Gericht, an dem sich gut erkennen lässt, was die neuen Wirtsleute im Restaurant der Stadthalle vorhaben. "Ich verbinde etwas von zu Hause mit der Welt", sagt Pächter Andreas Fink. Zu Hause, das soll heißen: Südtirol. Denn von dort stammt der Wirt. Aber nur Südtiroler Küche will er nicht bieten. Deshalb setzt er auf Einflüsse aus anderen Küchen. Also gibt er den Graukäse, eine Südtiroler Spezialität, zum italienischen Risotto. Und in dem warmen Reisgericht entfaltet der Käse wunderbar seinen intensiven Geschmack.

Geschmack ist gleich ein anderes wichtiges Wort für Fink. Er und seine Frau Dana haben ihrem neuen Restaurant den Namen "Sapore" gegeben. Warum ein italienischer Name? Er wollte keine "Südtiroler Stube" haben, sagt Fink, das wecke bei den Gästen Erwartungen an Gerichte, die er so nicht auf den Tisch bringt. Seine Gerichte stammen unverkennbar aus der Südtiroler Tradition, aber sie haben eben auch italienische und andere Einflüsse.

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Das hängt auch mit den Erfahrungen des 53 Jahre alten Fink zusammen. Schon als Jugendlichen treibt es ihn hinaus aus Südtirol. "Ich wollte in die Welt", sagt er. Fink hat in München gearbeitet, in den USA und in Großbritannien. In Tutzing betreiben er und seine Frau das Bistro im Museumsschiff. Sieben Jahre lang kochten sie zudem im Yachtclub der Gemeinde am Starnberger See.

Großzügiger Barbereich und Plakate mit Südtiroler Motiven: Blick ins "Sapore". (Foto: Jana Islinger)

Im vergangenen Herbst haben sie in Germering angefangen. Sie seien auf der Suche nach einem Restaurant mit einem ganzjährigen Betrieb gewesen, erzählt Fink. Zunächst war nur Catering für Veranstaltungen in der Stadthalle möglich, das Lokal musste nach der Schließung zu Corona-Zeiten erst hergerichtet werden. Nun stehen die Türen offen. Der Blick fällt auf einen großen Barbereich, im Lokal gibt es etliche Tische. Teilweise wurden sie vom Vorgänger übernommen. Die Tischplatten sind frisch geschliffen, die unbearbeiteten Tischbeine verleihen dem Interieur einen Vintage-Charme. An den Wänden hängen Fotos und Plakate mit Südtiroler Motiven.

Hier kocht der Chef: Andreas Fink beim Zubereiten von Knödeln. (Foto: Jana Islinger)

Auch einen Bereich im Freien vor dem Lokal haben die Finks geöffnet. Dort stehen unter zwei großen Schirmen Tische und zwei Weinfässer. An den Fässern kann Platz nehmen, wer nur etwas trinken möchte. Nach Veranstaltungen in der Stadthalle ist das der Wunsch von Besuchern. Auf deren Wünsche will der Wirt eingehen. Das sei wichtig, sagt er, denn er wolle als Gäste auch die Leute halten, die sowieso schon in der Stadthalle sind.

Suche nach Köchen

Momentan machen Andreas und Dana Fink vieles selbst. Er stehe von morgens bis abends in der Küche, sagt der Wirt. Deshalb sucht er nach Köchen. Die Personalnot macht ihm zu schaffen. "Corona hat alles verändert", sagt Fink. Seitdem ist die Suche nach qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schwierig geworden. Seiner Schwester gehe es ebenso, erzählt Fink. Die ist Wirtin in Südtirol, und auch dort herrscht Personalmangel.

Eine Wirtschaft in Südtirol hat Fink noch nie besessen. Doch die Produkte aus seinem Geburtsland will er in seinem Lokal nicht missen. Alle drei Wochen fährt er zum Einkaufen über den Brenner. Schon wegen dem Speck, denn: "Was ich hier finde, ist traurig." Dann tauscht er mit seiner Schwester Erfahrungen und Naturalien aus, so bekommt sie immer frische Weißwürste aus München. Auch "spionieren" gehe er, sagt Fink, schließlich müsse er wissen, wo es guten Wein gebe. Beim Bier vertraut der Wirt allerdings auf Nächstgelegenes: Er wird vom Brauhaus Germering beliefert.

Aus Südtirol holt er jetzt Zutaten für seine Gerichte. Auch seine Frau Dana hat Andreas Fink dort kennen gelernt. Dana Fink stammt aus der Tschechischen Republik. Sie arbeitete in der Gastronomie in Südtirol. Die Zeit nach dem Kennenlernen war für Andreas Fink geprägt von häufigen Besuchen seiner Heimat. Das erzählen beide lachend. Für die Besuche musste er aber immer ins Flugzeug steigen, denn damals arbeitete er noch in Großbritannien.

Restaurant "Sapore", Landsberger Straße 39, geöffnet Dienstag bis Sonntag, Montag Ruhetag, Telefon 089/26 48 18 90

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