Etat Germering:Germering investiert in Bildung

Lesezeit: 2 min

Für den Ausbau der Wittelsbacherschule sind in diesem Jahr knapp zehn Millionen Euro vorgesehen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Stadt Germering kann trotz Corona weiterhin kräftig investieren und will vor allem für Sanierung und Erweiterung von Schulen viel Geld ausgeben. Auch neue Schulden werden gemacht.

Von Andreas Ostermeier, Germering

Trotz Pandemie und vieler großer Investitionen präsentiert sich die finanzielle Lage der Stadt Germering stabil. Laut Kämmerer Rene Mroncz lassen sich sämtliche Vorhaben bis 2025 bezahlen. Allerdings muss die Stadt dafür Kredite aufnehmen, die Schuldenlast soll in den kommenden Jahren um etwa 13 Millionen Euro steigen, wie Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) sagt. Doch die zusätzlichen Schulden entsprechen nur etwa einem Zehntel der bis 2025 vorgesehenen Investitionen, was die Leistungsfähigkeit der städtischen Finanzen unterstreicht. An diesem Dienstag wird der Stadtrat über den Haushalt 2022 sowie den Finanzplan bis 2025 abstimmen.

Lichtblick: die Einnahmen aus Gewerbe- und Einkommensteuer

Einen großen Anteil daran, dass die Stadt das Geld für Investitionen aufbringen kann, haben die Einnahmen aus Gewerbe- und Einkommensteuer. Sie lagen im vergangenen Jahr trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie über den Ansätzen. So brachte die Gewerbesteuer 800 000 Euro mehr ein als geplant, aus der Beteiligung an der Einkommensteuer flossen sogar knapp 1,4 Millionen Euro mehr in die Stadtkasse. Die Aufnahme eines Kredits über fünf Millionen Euro war nicht nötig, er soll in diesem Jahr aufgenommen werden. Die Schulden der Stadt konnten sogar um etwa zwei Millionen Euro abgebaut werden.

Dennoch wird es in den nächsten Jahren für die Stadt nicht leicht. Allein in diesem Jahr will sie laut Haushaltsentwurf 41 Millionen Euro investieren, ein Großteil davon ist für Sanierung und Ausbau von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen vorgesehen. Hohe Investitionen stehen in diesem Bereich auch in den nächsten Jahren an. Sie sind nötig, weil die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Schulen und Kitas weiter steigt. Bis 2030 wird die Stadt eine weitere Schule benötigen, gebaut werden soll sie auf dem Kreuzlinger Feld.

Wollen in Bildung investieren (von links): Oberbürgermeister Andreas Haas, Schulreferentin Filiz Gropper-Schäftner und Kämmerer Rene Mroncz. (Foto: Stadt Germering)

Viel Geld, mehr als 2,7 Millionen Euro, fließt in die Sanierung und Erweiterung der Kirchenschule, etwa eben so viel steht für die Sanierung der Kerschensteinerschule zur Verfügung. Für den Ausbau der Wittelsbacherschule sind in diesem Jahr sogar knapp zehn Millionen vorgesehen. Vier Millionen Euro sind für den Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses an der Augsburger Straße eingeplant. Knapp drei Millionen will die Stadt an Investitionskostenzuschüssen an private Träger bezahlen, die Kitas errichten. Mehr als drei Millionen fließen in die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED sowie in die Sanierung und den Ausbau von Straßen.

Gewohnt großzügig zeigt sich die Stadt auch bei den Zuschüssen für Vereine und Einrichtungen, die sozialen, kulturellen oder sportlichen Zwecken dienen. So wird die Volkshochschule mit knapp 290 000 Euro unterstützt, die Kreismusikschule mit 160 000. Knapp 600 000 Euro überweist Germering an freie Träger sozialer Einrichtungen, damit diese ihren Mitarbeitern ebenso eine Großraum-München-Zulage bezahlen können, wie sie die Stadt ihren Bediensteten zukommen lässt. Etwa 2,9 Millionen Euro ist der Stadt der Betrieb von Hallenbad und Polariom wert, die Stadthalle erhält 1,9 Millionen Euro. Neben Barzuschüssen erhalten Vereine und Einrichtungen eine weitere Unterstützung, denn die Stadt stellt ihnen Räume kostenlos zur Verfügung.

Im vergangenen Jahr hat Germering die Hebesätze für die Gewerbesteuer sowie die Grundsteuer B erhöht. Das bedeutet, dass Hausbesitzer und Gewerbetreibende seitdem mehr Geld an die Stadt zahlen müssen. Die Erhöhungen haben sich nach den Worten des Kämmerers für die Stadt ausgezahlt. Höhere Abgaben an die Stadt zahlen müssen auch die Besitzer von Hunden. Die Steuern wurden um 20 Prozent erhöht, sie sollen in diesem Jahr 90 000 Euro in die Stadtkasse bringen. Die Schulden der Stadt steigen nach den Berechnungen der Kämmerei in diesem Jahr um etwa 2,8 Millionen auf 30,8 Millionen Euro.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: