Etwa zweieinhalb Jahrzehnte lang haben die Schöngeisinger die Hoffnung auf ein neues Gemeinschaftshaus für Sport und Kultur nicht aufgegeben. Nun geht der Wunsch endlich in Erfüllung, wenn es heißt "Aufg'sperrt is'". So hat Theaterwissenschaftlerin Martina Schnell aus München das eigens für die Eröffnung verfasste Bühnenstück genannt. Darin bringen die vier Schöngeisinger Kulturträger Kulturverein, Heinrich-Scherrer-Musikschule, Blasmusik und Theaterverein die Freude über den vielseitig nutzbaren Gebäudekomplex zum Ausdruck. Kulturvereins-Vorsitzender und SPD-Gemeinderat Gerhard Gauck ist begeistert, "denn mit dem Bau ist uns eine gute Lösung gelungen" und auch davon, "dass die vier Kulturvereine bei der Eröffnungsveranstaltung zusammenwirken".
Der Neubau wird Gemeinschaftshaus heißen "weil er nicht nur für Vereine, sondern für alles offen sein soll, mit dem das kulturelle Leben im Amperdorf bereichert wird", erklärt Gauck. Für Vorträge, Vereinsversammlungen oder -feiern sowie für private Feste wie Geburtstage können die Räumlichkeiten genutzt werden. Hinter dem Gebäudekomplex befinden sich etwa 40 Parkplätze. "Die müssten reichen, denn wir gehen davon aus, dass die meisten Schöngeisinger zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen", so Gauck.
Beim Betreten des Gebäudes wird man in einem geräumigen Foyer empfangen, in dem die Garderobe untergebracht ist und das bei Konzerten oder Theateraufführungen auch als Pausenraum dienen soll. Vom Vorraum aus kommt man in alle Räumlichkeiten. Es gibt eine Einfach-Turnhalle, die laut Gauck mit allem ausgestattet ist, was erforderlich ist, um alle gängigen Sportarten ausüben zu können, wie Seile und Ringe für Turner, Sprossenwände und Basketballkörbe. Die Wände sind mit Aufprallschutz versehen. Ein großes Tor schließt den großzügigen Geräteraum ab.
Zudem sind großzügig bemessene Umkleiden und ein großer, barrierefreier Sanitärbereich vorhanden. Für die Blaskapelle steht ein Raum bereit, in dem die Musikinstrumente abgestellt werden können, und auch für Requisiten und für das Stuhllager ist ausreichend Platz vorhanden. Kernstück und neben der Sporthalle laut Gauck "der Stolz der Gemeinde schlechthin" ist der Veranstaltungssaal, der für etwa 145 Besucher bestuhlt werden kann. Darin befindet sich eine große Bühne mit optimaler Beleuchtung und Beschallung. "Wir haben uns extra ein Fachbüro geleistet, damit wir eine gute Akustik hinbekommen, denn wir wollen auch anspruchsvolle Konzerte und Theater anbieten können", verrät der Kulturvereins-Vorsitzende. Der Raum kann aber auch von privat genutzt werden. Und damit für Veranstaltungen sowie für Vereins- und Privatfeiern Speisen und Getränke vorbereitet werden können, gibt es nebenan mit Durchreichen zum Foyer hin einen geräumigen Ausschank mit Catering-Küche.
Richtung Westen lädt eine Sonnenterrasse zum Verweilen ein. Dort könne zumindest kleinere Gruppen im Freien feiern. Im Veranstaltungssaal wird das Eröffnungsspektakel "Aufg'sperrt is" aufgeführt, das bereits ausverkauft ist.
Damit werden laut Regisseurin Martina Schnell auf lustige Art der lange und beschwerliche Weg bis zur Realisierung des Schöngeisinger Wunschtraums, gewürzt mit Querschüssen auf die Kultur, und so manche örtliche Begebenheit in Erinnerung gerufen. "Aufg'sperrt is" spielt in einer Gastwirtschaft, für die der Kulturverein selbst 120 Liter Bier gebraut hat. Das wird zu den Aufführungen ausgeschenkt.
"Aufg'sperrt is" wird an den Samstagen, 27. Januar, und 3. Februar, am Sonntag, 28. Januar, und am Freitag, 2. Februar, aufgeführt. Beginn ist Freitag und Samstag um 20 Uhr, am Sonntag um 18 Uhr. Karten gibt es nicht mehr, Interessierte können sich aber telefonisch unter 08141/4045536 oder per E-Mail unter karten@aufgsperrt-is.de auf eine Warteliste setzen lassen.