Egenhofen:Kirchenschätze, Kriegerdenkmal, Kunsthandwerker

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Eine historische Ansicht der Kirche Aufkirchen. (Foto: Archiv Egenhofen/oh)

Der Arbeitskreis Gemeindegeschichte gibt erneut ein informatives und spannendes Jahresheft heraus, das ein breites Themenspektrum behandelt.

Von Manfred Amann, Egenhofen

Seit 2015 zum achten Mal in Folge hat der Arbeitskreis Gemeindegeschichte in Egenhofen für 2022 ein Jahresheft herausgegeben, das eine Rückschau in vergangene Zeiten ermöglicht und über interessante Entwicklungen und Begebenheiten informiert. Am Anfang des 68 Seiten umfassenden und reich bebilderten Heftes befasst sich Anne Mischke-Jüngst vom Historischen Verein für die Stadt und den Landkreis Fürstenfeldbruck unter dem Motto "Warum in die Ferne schweifen -Kirchenschätze in der Region" ausführlich mit der Kirche Sankt Georg in Aufkirchen und ihrer Ausstattung. Von Gertraud Ludwig wurde ein Bericht über das Kriegerdenkmal in Wenigmünchen beigesteuert. Aus ihrer Feder stammt auch die faszinierende Geschichte "Der elektrische Strom kommt", die einen Überblick über den Einzug der Elektrizität vor ziemlich genau hundert Jahren im Gemeindebiet bietet.

Noch nicht so weit zurück greift der Aufsatz "Ein Ort kämpft um mehr Platz in der Kirche", in dem sich Georg Strasser mit den mühseligen Verhandlungen des Arbeitskreises Kirchenrenovierung Unterschweinbach mit dem erzbischöflichen Ordinariat beschäftigt, die 1978 "endlich" mit einer Kirchenverlängerung gekrönt werden konnten. "Die Aufzeichnungen im Baubuch zeugen von Durchhaltewillen und Zusammenhalt, Eigeninitiative und guter handwerklicher Arbeit", würdigt Strasser. In die Sagenwelt begibt sich Bürgermeister Martin Obermeier bei der Suche nach der Herkunft der Bezeichnung "Schloßberg" für eine Straße in Wenigmünchen, wo es außerhalb des Ortes auch eine Schloßgrube gibt. Ob es im Ort jemals ein Schloss gab, muss laut Obermeier aber stark bezweifelt werden.

Nicht in Vergessenheit geraten lässt Katharina Axtner den Kunsthandwerker Lorenz Strasser aus Walkertshofen, der bis zu seinem Tod 1866 sakrale Motive wie die Kreuzigung Christi oder die Verehrung des Viehheiligen Sankt Leonhard in Solnhofer Platten ritzte, die sich Hausbesitzer in die Mauern einbauen ließen. Axtner berichtet von einem Adolf Stois, der in den Dreißigerjahren auf der Suche nach Haustafeln in 122 Orten in verschiedenen Landkreisen, von Dachau über Aichach-Friedberg, Schrobenhausen, Fürstenfeldbruck bis München, 366 solcher Haustafeln ausgespürt und dokumentiert hatte.

Das Gemälde "Galgen von Ebersried". (Foto: Archiv Egenhofen/oh)

Was es mit dem "Galgen von Ebersried" auf sich hatte, erzählt Christa Liebert, und Anna-Maria Neheider zeigt auffällige Fassadenmalerei und -schmuck. Rosemary Rath erinnert an einstige Feste wie den Benno-Markt in Egenhofen und an Filmaufnahmen im Schloß Weyhern zur Science-Fiction-Serie "Das blaue Palais". Von den früheren Schulen im Gemeindegebiet wissen der ehemalige Lehrer Hartmut Duckstein und Stefan Pfannes zu erzählen. Und wie in jedem Heft gibt es am Ende einen Rückblick auf das vergangene Jahr. Die Broschüre kann für fünf Euro im Rathaus der Gemeinde in Unterschweinbach erworben werden.

Ein Klassenfoto aus dem Jahr 1937. (Foto: Archiv Egenhofen/oh)
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