Ferienaktion des Familienstützpunktes:Gemüse aus des Gärtners Gewächshaus

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Katrin Hecker hilft in der Olchinger Gärtnerei ihrer Familie einem Buben beim Ernten einer Paprika. (Foto: Johannes Simon/Johannes Simon)

In der Olchinger Gärtnerei Hecker dürfen Eltern mit ihren Kindern Paprika, Karotten, Tomaten und Kräuter selbst ernten. Anschließend wird gemeinsam gekocht und gegessen.

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Der fünfjährige Niklas zeigt stolz auf seinen vollen Korb. "Da sind Karotten, Kohlrabi, Gurke und Pfefferminze drin", sagt er und geht vom Feld. Kilian, 6, hat zusätzlich noch eine Paprika abgepflückt. Katrin Hecker deutet auf eine reife dunkelrote Paprika, die der vierjährige Karl, genannt Karlchen, erntet und in seinen Korb legt. Anschließend gehen sie zusammen mit Hecker in ein großes Gewächshaus auf dem Gelände der Olchinger Bioland Gärtnerei Hecker, wo ganz hinten eine Küche eingerichtet ist. Es ist keine kleine Küche, sie ist samt Essbereich 70 Quadratmeter groß. Beim Ausflug nach Olching, organisiert vom Familienstützpunkt Fürstenfeldbruck, steht für die Familien nach dem Ernten von Gemüse und Kräutern gemeinsames Kochen und Essen an.

Gelernte Köchin

Katrin Hecker, 31, ist gelernte Köchin und kümmert sich im Bioland-Betrieb um die großen Märkte. Da steht sie am Dienstag in Eichenau, am Mittwoch in Germering und donnerstags in Fürstenfeldbruck und verkauft die Produkte der Großgärtnerei. Ihre Schwester Elisabeth Baierl hat den Betrieb, der einst vom Großvater in Olching gegründet wurde, vor fünf Jahren von den Eltern übernommen. Schon 1985 wurde die Gärtnerei auf Bioerzeugnisse umgestellt. Auf dem Hecker-Gelände an der Estinger Straße stehen sicherlich ein Dutzend große Gewächshäuser. Jeden Freitag im Mai herrscht Hochbetrieb, wenn diverse Pflanzen, darunter vor allem Tomaten-, Gurken- und Paprikapflanzen an die Hobbygärtner zuhause verkauft werden. Neben dem Marktverkauf gibt es freitags immer einen festen Verkauf auf dem Hecker-Hof.

Die Kinder hat Katrin Hecker besonders im Blick. "Es ist schön", sagt sie, "den Kindern zu zeigen, wie was wächst, das wissen die Erwachsenen kaum." Danach geht es daran herauszufinden, "wie gut das schmeckt, wenn man selber etwas aus der Erde zieht". In der Küche ruft sie die Kinder zusammen. "Alle zu mir, wenn ihr eure Hände gewaschen habt", sagt sie. Die Kinder kommen und formen erst einmal aus einem Teig Semmeln.

Der Teig klebt auch der achtjährigen Hanila, der Schwester von Karlchen, erst einmal an den Händen. Ihre Mutter beobachtet die Szenerie. Auch Kilian knetet zur Freude von Julian Seitz, der mit seinem Sohn aus Fürstenfeldbruck gekommen ist, ebenfalls heftig mit. Bald haben alle Semmeln eine glatte Oberfläche. Niklas verziert wie alle anderen den Semmelteig noch mit Kürbis-, Sesam- und Sonnenblumenkernen. Mutter Rebecca Pregizer hatte im Frühjahr mit ihm zusammen Tomatenpflanzen eingegraben.

Frisch geerntetes Gemüse in einem Korb. (Foto: Johannes Simon)

Als die Semmeln zum Backen in den Ofen wandern, werden die Paprika klein geschnitten und gekocht. "Alle Paprikasorten schmecken anders", prophezeit Hecker schon mal. Aus den Karottengrün werde zusammen mit der Minze noch ein Pesto produziert. Schnittlauchbrote wird es ebenfalls noch geben und Schüttelbutter sollen die Kinder noch aus Sahne fabrizieren. "Wann essen wir?", fragt eines der Kin der aufgeregt. Das passiert dann auch, als sich alle an einem großen Tisch in der Küche versammeln. Ach so: Einen festen Kochkurstermin für Erwachsene hat Katrin Hecker für den 23. September bereits festgelegt.

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