Das Mühlenmuseum Furthmühle bei Egenhofen bekommt keine Unterstützung seitens des Landkreises mehr. Eigentümer und Vertreter des Landratsamtes konnten sich bekanntlich nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen. Damit ist auch der Vereinszweck des Fördervereins Furthmühle entfallen. Der denkt nun über seine eigene Zukunft nach. Am Ende könnte seine Auflösung stehen.
Doch zunächst einmal werden sich die Mitglieder - um die 130 sind es derzeit - bei der Jahreshauptversammlung am Montag, 15. April (19 Uhr, Schützenheim im Bürgerhaus Egenhofen), mit einer Satzungsänderung befassen, die einen neuen Vereinszweck formulieren könnte, nämlich: die Kultur, Tradition und das traditionelle Handwerk im Glonnauer Land zu fördern. Der Verein würde sich entsprechend in "Verein zur Förderung der Kultur und der Tradition im Glonnauer Land" - in Kurzform "Kulturverein Glonnauer Land" - umbenennen und könnte damit auch über die Landkreisgrenze hinweg tätig sein. Glonnauer Land nennt auch die katholische Kirche ihren Pfarrverband im Norden des Landkreises Fürstenfeldbruck, der die Pfarrgemeinden Aufkirchen, Egenhofen, Günzlhofen, Hattenhofen, Oberweikertshofen und Wenigmünchen umfasst.
Sollten die Mitglieder das vom Vorstand vorgeschlagene Vorgehen nicht goutieren, bliebe wohl nur noch die Auflösung des Fördervereins Furthmühle, sagte Korinna Konietschke, seit 2018 Vereinsvorsitzende, der SZ. Das könnte dann auch bereits auf der Versammlung am Montag passieren. Ein entsprechender Punkt findet sich optional auf der Tagesordnung.
Egenhofen:In der Zwickmühle
Die Eigentümer der Furthmühle stecken mit dem Landratsamt in Verhandlungen über den weiteren Betrieb fest. Führungen sind derzeit ausgesetzt, das Café ist geschlossen.
30 Jahre lang waren die Furthmühle Egenhofen, die seit 1920 im Besitz der Familie Aumüller ist, und der Landkreis Fürstenfeldbruck über einen Vertrag aneinander gebunden. Die Familie machte das Mühlenmuseum der Öffentlichkeit zugänglich, dafür gab es eine finanzielle Gegenleistung vom Landkreis. Der Vertrag lief Mitte Januar 2022 aus, zu einer Nachfolgevereinbarung kam es nicht - offenbar weil die finanziellen Vorstellungen beider Seiten zu weit auseinander lagen. Der Förderverein, der 1992 auf Initiative des damaligen Kreiskulturreferenten Manfred Krug aus Olching gegründet wurde, war nach Angaben Konietschkes nicht in die Verhandlungen eingebunden.