Leserbriefe:Brucker Politiker hinterlassen Scherbenhaufen

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Brucker Politiker hinterlassen Scherbenhaufen

Ukraine-Helfer werfen hin (15./16. April)

Was bleibt, ist ein Scherbenhaufen und Fassungslosigkeit. Eine kommunale Verwaltung zwischen Überforderung und Unfähigkeit, Bürgermeister und Stadträte zwischen Ignoranz, Ahnungslosigkeit und Böswilligkeit. Statt mit etwas Energie und gutem Willen Strukturen zu schaffen, die es Ehrenamtlichen ermöglichen, effektiv und effizient zu arbeiten, und somit eine Win-Win-Situation zu erzeugen, wird ignoriert und sabotiert, und als Ergebnis bleibt eine Lose-Lose-Situation.

Es ist kein Interesse der Verwaltung an kooperativen, gemeinsamen Lösungen zu erkennen, stattdessen verstecken sich Verwaltung und Politik hinter Paragrafen, so dass auch noch das Vertrauen in unsere gewählten Institutionen leidet. Da muss man sich nicht über eine geringe Wahlbeteiligung wundern.

Dass Stadträte, die außer warmen Worten bislang nichts beigetragen haben, dem Verein auch noch Versäumnisse unterstellen, das setzt dem Thema die Krone auf. Schlimmstenfalls kann man dem Verein, eine zu große Naivität im Umgang mit der Verwaltung vorwerfen.

Am Ende bleiben traumatisierte Flüchtlinge, die in Zukunft sicher schlechter unterstützt werden, enttäuschte und frustrierte Ehrenamtliche sowie höhere Kosten, die beim Steuerzahler hängen bleiben.

Wilhelm Heintze, Fürstenfeldbruck

Lobbyismus als großes Problem

Frühschoppen mit Politikbegleitung (24. April)

Es ist ja ganz anregend und zünftig, wenn sich Vertreter der fünf Landtagsparteien im Bierzelt positionieren. Erstaunlich oft werden da zwar die Zuständigkeiten durcheinander gemischt, nur um die scheinbare Unfähigkeit der anderen zu kritisieren. Bei Zukunftsversprechungen zum Beispiel zum S-Bahn-Ausbau hat man den Eindruck, dass manchem Politiker die Dimensionen gar nicht bewusst sind.

Ein sehr großes Problem sind die enormen Parteispenden und der damit verbundene Lobbyismus. Gerade bei der Energiepolitik hat man die Erfahrung gemacht, dass fakten- und wissenschaftsbasierte Politik durch Lobbyismus der Wirtschaft und sonstiger Interessengruppen ausgeschaltet wurde.

Seit vielen Jahren weiß man, wie die Energiewende machbar ist. Die enorme Einflussnahme der Wirtschaftsverbände und von extremen Bürgerinitiativen hat dazu geführt , dass wir jetzt in der Energiekrise ziemlich blank da stehen. Auf einmal können wir gar nicht schnell und viel genug Windkraftanlagen im südostbayerischen Chemiedreieck bauen, die vorher vehement abgelehnt wurden.

Max Keil, Puchheim

Branche scheitert an sich selbst

Verblüffendes im harten Wirtshaus-Alltag (19. April)

Wenn dem so ist, dass sich Wirtshausbetreiber und Hoteliers von Externen sagen lassen wie man seine eigenen Mitarbeiter wertschätzen kann, dann ist das die allergrößte vorstellbare Blamage der Selbständigen und Verantwortlichen. Ja, in vielen Wirtshäusern und in den Küchen geht es rustikal zu, in vielen Hotels gibt es Defizite im Umgang mit den Mitarbeitern. Nicht umsonst haben sich seither viele Mitarbeiter aus diesem Umfeld neuen Branchen zugeordnet. Aufschreien und jammern ist das eine, selbstkritisch sein eigenes Verhalten zu überprüfen ist das andere, für viele Verantwortliche aus dieser Branche ein undenkbarer Vorgang: Wir sind die Wirte!

Hat sich eine(r) einmal gefragt, ob sie/er selbst so behandelt werden will, wie eine Vielzahl der Mitarbeiter von ihnen behandelt wird? Ein mehr an Menschlichkeit, ein Mehr an Unterstützung, ein Mehr an Gesprächen mit den Mitarbeitern und viel viel weniger dumme Sprüche, das wäre der Weg . Daher glaube ich dem abgedroschenen Satz dieser Branche auch nicht: "Unser Personal ist unser Kapital".

Personalverantwortung und Personalführung kommt ohne Marketing nach innen aus, aber dazu bedarf es der Bereitschaft zum menschlichen und ehrlichen Umgang mit dem eigenen Personal. Diese Branche ist hinsichtlich des Personals an sich selbst gescheitert. Aber ich hoffe, auch hier kommt die Botschaft langsam an.

Manfred Jenschke, Gilching

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