Fürstenfeldbruck:Expansion über die Straße

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Das Mammendorfer Institut für Physik und Medizin ist auf Expansionskurs und benötigt mehr Platz. Das Unternehmen wird sich gegenüber des Stammgebäudes erweitern. (Foto: Günther Reger)

Gemeinderat genehmigt einem der wichtigsten Arbeitgeber im Ort eine Erweiterung. Das Mammendorfer Institut für Physik und Medizin kann auf der letzten Freifläche dort ein Bürogebäude errichten

Von Manfred Amann, Mammendorf

Das Mammendorfer Institut für Physik und Medizin GmbH (MIPM) möchte gegenüber ihrem Standort auf der anderen Seite der Oskar-von-Mille-Straße ein weiteres Gebäude mit Produktions- und Büroräumen errichten. Der Gemeinderat will den Erweiterungswünschen der international erfolgreich agierenden Firma nichts in den Weg legen und hat daher etliche Änderungen des Bebauungsplanes auf den Weg gebracht, damit das Gebäude realisiert werden kann. Von den Änderungen der Festsetzungen, die eine Erweiterung des Baurechts bewirken, sollen so weit möglich auch umliegende Grundstücke, insbesondere im südlichen Teil des Bebauungsplanes "Südlich vom Bahnhof Nannhofen", profitieren. "Um dem starken Expansionsdruck der Firma wirtschaftlich zu entsprechen, ist eine gewisse Größe des Gebäudes notwendig", schreibt der vom Unternehmensleiter Michael Rosenheimer beauftragte Planer. Vorgesehen ist ein zweigeschossiges Gebäude mit einem zurückgesetzten Dachgeschoss in Form eines Laternen- oder Terrassengeschosses darüber. Dazu müssen die Vorschriften für Wandhöhe, Dachform und Dachneigung sowie für den Kniestock geändert werden.

"Um das Unternehmen zu unterstützen und langfristig am Ort zu halten, sollten wir den Bau- und Gestaltungswünschen weitestgehend entgegenkommen", schlug Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) vor und erhielt Zustimmung, zumal es sich um das letzte noch freie Grundstück an der Straße handelt und keine Lärmbelastung zu erwarten ist. Kritisch betrachtet von Gemeinderäten wurde indes der Wunsch des Unternehmens, die bisherige und die neue Produktionsstätte über die Oskar-von-Miller-Straße hinweg mit einem eingehausten Steg zu verbinden. Da das bestehende Betriebsgebäude und der Neubau "aus betriebstechnischen Gründen" eine Funktionseinheit bilden müssten, sei eine brückenartige Verbindung zwingend notwendig, heißt es. Auch im Hinblick darauf, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schaffen zu können, sei ein Steg erforderlich. Nur im neuen Gebäude könnte ein Aufzug installiert werden. Um den Übergang auch im Winter und bei widriger Witterung nutzen zu können, müsse der Steg überdacht und an den Seiten geschlossen werden. Als weiteren Grund führt der Planer an, dass über den Verbindungssteg Alt- und Neubau geschützt mit den "internen und äußerst sensiblen Leitungen und Datenverbindungen" verbunden werden sollen.

Während sich Thomas Holzmüller (FW) mit dem Steg nicht anfreunden konnte, sprach Gemeindechef Heckl von einem "bestimmtem städtebaulichen Reiz" und Vizebürgermeister Peter Muck meinte: "Mammendorf ist offen für alles, auch für ungewöhnliche Gebäude". Daher sollte man auch den Steg genehmigen, denn es sei kaum zumutbar, dass Mitarbeiter über die Straße von einem ins andere Gebäude wechselten.

© SZ vom 24.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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