Fürstenfeldbruck:Debatte um angebliche Sekte

Bruno Gröning behauptete, über besondere Heilkräfte zu verfügen, er selbst starb 1959 an Krebs. Der eingetragene Verein "Kreis für natürliche Lebenshilfe" will seine Botschaften weitertragen. (Foto: imago/ZUMA/Keystone)

CSU-Stadtrat kritisiert Vermietung eines Seminarraums im Veranstaltungsforum an den umstrittenen "Freundeskreis für natürliche Lebenshilfe".

Fürstenfeld-Chef Norbert Leinweber weist die Kritik von CSU-Stadtrat Andreas Lohde wegen der Vergabe eines Seminarraums zurück. Lohde hatte sich in einem Brief ans Rathaus irritiert darüber geäußert, dass der "Bruno-Gröning-Freundeskreis für natürliche Lebenshilfe e.V." am Sonntag in Fürstenfeld einen Film über den angeblichen Geistheiler Bruno Gröning zeigen will. Lohde beruft sich auf einen Bericht der Enquete-Kommission des Bundestages von 1998, in dem vor der "Bruno-Gröning-Sekte" gewarnt werde. "In anderen Kommunen werden die Veranstaltungen der Sekte nicht zugelassen oder sogar kurzfristig von den Bürgermeistern verboten."

Leinweber sieht wenig Spielraum. Denn der Bruno-Gröning-Freundeskreis sei keine verbotene Organisation. Ein öffentliches Haus, so sagt er sinngemäß, könne und dürfe nicht jede Gruppe, die einen Raum anmieten will, auf ihre Gesinnung überprüfen - auch wenn man sie vielleicht nicht so gerne als Gast hat. "Wenn etwas die rechtsstaatlichen Spielregeln verletzt, gehört es verboten. Dann wird es nicht stattfinden. Und zwar nicht, weil wir unsere Räume nicht zur Verfügung stellen, sondern weil es von den zuständigen Instanzen unseres Rechtsstaats untersagt worden ist."

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