Puchheim:Die Facetten der Freiheit

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Freiheit und Demokratie gehören zusammen. Die Freiheit findet allerdings dort ihre Grenzen, wo sie zulasten anderer Menschen geht. In der aktuellen Lage in Israel und dem Gazastreifen ist dies oft ein schmaler Grat (hier eine Demonstration am Wochenende in Berlin). (Foto: IMAGO/IMAGO/serienlicht)

Eine Ausstellung und mehrere Vorträge widmen sich im November einem sehr wichtigen Thema. Bürgermeister Norbert Seidl will dabei auch über Grenzen sprechen.

Von Til Antonie Wiesbeck, Puchheim

Die Stadt Puchheim widmet sich im November auf Initiative des Kulturamts dem Thema Freiheit. Interessierte können bei Veranstaltungen das Thema aus verschiedenen Perspektiven kennenlernen. Eine interaktive Wanderausstellung mit dem Titel "Freiheit und ich" lädt zum Nachdenken über Freiheitsrechte ein. Laut Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) passt sie sich dabei an ihre verschiedenen Stationen an. So soll im Gymnasium Puchheim, in dem die Veranstaltung am "symbolträchtigen" 9. November eröffnet wird, der Freiheitskampf besondere Aufmerksamkeit bekommen. Vom 18. November an wird im Gemeinschaftsraum des Wohnparks Roggenstein Freiheit im Alter eine besondere Rolle spielen. Und bei der letzten Station im Puchheimer Rathaus, vom 22. November an, wird die allgemeine politische Diskussion im Vordergrund stehen.

Freiheit und Demokratie bedingten einander, sagt der Bürgermeister

Bei allen Veranstaltungen wird laut Seidl Freiheit als "ein Element" der Demokratie diskutiert. Denn Freiheit und Demokratie bedingten einander. Deshalb stehe der Themenmonat auch mit der Puchheimer Woche der Demokratie in Verbindung. Doch gebe es für Freiheit auch in einer Demokratie Grenzen: nämlich dort, wo der eigene Freiheitsbegriff die Freiheitsrechte anderer verletzt. So würden manche denken, ihre Freiheit bedeute, sie könnten so schnell mit dem Auto fahren, wie sie wollen, oder in ihren Garten stellen, was sie wollen. Auch für Kunstformen wie Kabarett gebe es Grenzen, wenn andere verletzt oder diskriminiert würden.

Neben der Wanderausstellung wird das Thema in vielen anderen Formen behandelt: In einem Escape-Room versuchen Rätselfreunde als Hacker, ein korruptes System zu stürzen und werden dabei in der Bibliothek eines Forschungslabors eingeschlossen. Im ersten Teil einer Veranstaltungsreihe zu Helden der Freiheit geht es unter anderem um Robin Hood und den Weg zur konstitutionellen Monarchie. Die deutsch-iranische Autorin Ayeda Alavie liest aus ihrem Roman "Sand und Zucker" und verarbeitet ihre eigene unfreie Kindheit im Iran. Und Jennifer Getzreiter lädt zu einem philosophischen Gespräch über individuelle und kollektive Freiheit. Veranstaltungszeiten und -orte gibt es auf der Homepage der Stadt.

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