Fürstenfeldbruck:So schmeckt die Welt

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Jasmin mit einem Taco. (Foto: Günther Reger)

Das Foodtruck-Festival auf dem Volksfestplatz erweist sich am Wochenende wieder als Publikumsmagnet. Die Veranstalter zählen an zwei Tagen 28 000 Besucher.

Von Adriana Wehrens, Fürstenfeldbruck

Viele bunte Fähnchen hängen über den Köpfen der genauso farbig gekleideten Besucher des Foodtruck-Festivals, die am Wochenende über den Volksfestplatz schlendern. Sie alle befinden sich auf der Suche nach dem nächstbesten Leckerbissen. Das kann dann schon einmal etwas länger dauern bei der großen Auswahl von 24 Foodtrucks. Am Sonntag kommt man bei den hohen Temperaturen ordentlich ins Schwitzen, doch glücklicherweise weht hin und wieder ein erfrischender Luftzug über den Platz. "In diesem Jahr war es besonders schön und bunt", freut sich auch Markus Bauer von der Mahavi-Group als Veranstalter des Festivals.

Trotz des guten Wetters und etwa 28 000 Besuchern hat sich das Foodtruck-Festival 2022 für die Veranstalter nicht gerechnet. (Foto: Günther Reger)

Am Wochenende finden laut Veranstalter geschätzte 28 000 Gäste den Weg zur fünften Ausgabe des Festivals - fast so viele wie vor drei Jahren, als die Veranstaltung das letzte Mal stattgefunden hat. Entsprechend groß war die Freude bei den Verkäufern und Besuchern. "Wir waren vor drei Jahren schon mit dabei", erklärt Florian Baumgartner vom Poushe Strudelhaus. Viele Kunden seien bereits vorbeigekommen und hätten gesagt: "Hey, ihr seid wieder da". Kein Wunder, denn die kleinen mit Puderzucker bestreuten Strudel hinter der Glasscheibe sehen zum Anbeißen aus.

Ira Wegmann mit Süßkartoffel-Twistern. (Foto: Günther Reger)

Insgesamt gibt es eine besonders große Auswahl an Burgerständen. Dabei stechen vor allem die exotischeren Varianten heraus: Burgerpattys aus Krokodil-, Bison- oder Straußenfleisch kommen hier zwischen die Brotscheiben. Es gebe viele interessierte Besucher, wie Markus von der Cateringworld "Der Dicke" erzählt. Vor dem langen Wagen steht ein Grill mit offenem Feuer parat, auf dem die ausgefallenen Spezialitäten zubereitet werden. Speziell das Krokodilfleisch komme aus dem Delikatessenhandel, der es wiederum von einer Krokodilfarm aus Südafrika beziehe, wo die Tiere wegen des Leders gezüchtet werden. Zusätzlich stehen kleine Burger zum Probieren bereit.

Florian Baumgartner handgemachtem Strudel (Foto: Günther Reger)

Auch der Gewinner und "Foodtruck-King" in diesem Jahr ist ein Burgerladen - nämlich "Jack's Tasty", wo unter anderem Kängurufleisch und der "Arnold-Schwarzenburger" mit extra dickem Patty angeboten werden. Etwa 700 Stimmen in Form von Pfandmarken sind in die bereitgestellten Abstimmrohre eingeworfen worden und haben den Truck zum Sieger des Festivals gemacht. Das wird denn auch am Sonntagnachmittag auf der Bühne verkündet. Den knappen zweiten Platz belegt "Mr. and Mrs. Smith Food", der beim letzten Mal den Wettbewerb für sich entschieden hat. Die Erlöse aus der Abstimmung - etwa 700 Euro - gehen an den Verein "Zeltschule". Die Übergabe soll im Rahmen des Charity-Sommerfestes am Sonntag, 24. Juli, im Pavillon Beach erfolgen.

Zum Anbeißen sind auch die vielen süßen Kreationen. (Foto: Günther Reger)

Auf der Bühne treten außerdem verschiedenste Künstler aus der Region auf, die für die musikalische Untermalung sorgen. Moderatorin ist Natascha Zillner vom Medienpartner Radio Arabella. Viele Besucher haben sich einen schattigen Platz gesucht, von dem aus sie die leckeren Gerichte genießen und gleichzeitig der Musik lauschen können. Als "Fest für alle Sinne" bezeichnet Bauer das Festival. Für die nächsten beiden Jahre plane man einen Ausbau des Bühnenprogramms und noch mehr Sitzgelegenheiten. Denn die Veranstaltung finde "nächstes Jahr zu hundert Prozent wieder" statt, wie der Organisator stolz verkündet. Selbst wenn man sich in herausfordernden Zeiten befinde, müsse man einfach weitermachen.

Auch die vielen Besucher freuen sich, dass das Festival wieder in der Stadt ist. Philipp Janick ist vor drei Jahren schon mit dabei gewesen und hat bereits einen Plan für den Tag: gerade hat er sich einen Burrito bei "Mexican Soulfood" geholt, "später vielleicht noch einen Burger und etwas Süßes". Eine fünfköpfige Familie aus dem Norden Münchens ist ebenfalls begeistert: "Wir sind zum ersten Mal hier und es hat sich definitiv gelohnt." Die Eltern probieren die Bocatas - Sandwiches bestrichen mit einer pikanten Tomatenpaste und belegt mit rohem Schinken und Oliven - am spanischen Tapasstand "La Tasca Flamenca". "So schmeckt Spanien", steht auf dem Truck - viel mehr Urlaubsfeeling geht fast gar nicht, nur die Palmen fehlen vielleicht noch. Die Kinder mögen es hingegen lieber süß und beißen genüsslich in ihre dick mit Nuss-Nougat-Creme gefüllten Crêpes. Für die Getränke zur Erfrischung sind die Sponsoren König Ludwig Schlossbrauerei und Augustiner Bräu zuständig.

Das reichhaltige Rahmenprogramm (hier der Auftritt der Musikgruppe Der Zweig) soll künftig noch weiter ausgebaut werden. (Foto: Günther Reger)

"Dieses Jahr ist das Festival sogar noch etwas schöner, da alles etwas kompakter und gemütlicher ist", bilanziert Markus Bauer. Es habe sich mittlerweile als "schöne feste Größe im Veranstaltungskalender" etabliert. Daher wolle man es in Zukunft bei 20 bis 25 Foodtrucks belassen und stattdessen das Rahmenprogramm weiter ausbauen. Zudem habe er beobachtet, dass "unheimlich wenig Müll" von den Gästen hinterlassen worden ist. Durch die Vergabe von Gläsern und Pfandmarken habe man bewusst auf Plastik verzichtet. Auch in Zukunft solle der Nachhaltigkeitsaspekt eine größere Rolle spielen.

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