Flüchtlinge:Innenminister besucht Ankerzentrum in Bruck

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat am Mittwoch die Ankerzentrum-Dependance beim früheren Brucker Fliegerhorst besucht. Nach Angaben seines Pressesprechers handelte es sich um einen nichtöffentlichen Termin zum fachlichen Austausch mit Beamten und Mitarbeitern der Caritas. In der Unterkunft lebten im Herbst mehr als 900 Menschen. Immer wieder kommt es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen sowohl aufgrund der Unterbringung als auch der Perspektivlosigkeit der Flüchtlinge. Die Menschen dürfen nicht arbeiten, nicht einmal für sich selbst kochen und leben monatelang in der Unterkunft, teilweise mit zehn Personen in einem Zimmer. Außerdem gibt es immer wieder Klagen über das Sicherheitspersonal. Mehrfach haben Flüchtlinge schon gegen die Bedingungen demonstriert. Die Stadt war über den Besuch des Ministers nicht informiert, sagte Oberbürgermeister Erich Raff (CSU). Während Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Ankerzentren als Erfolg lobte, sieht die Caritas, die in einigen Einrichtungen tätig ist, keine Fortschritte. "Es ist restriktiver geworden", sagte der Brucker Stadtrat Willy Dräxler (BBV), Referent für Migration beim Caritasverband der Erzdiözese. Der Bayerische Flüchtlingsrat berichtet, dass manche Menschen zwei Jahre und mehr in den Ankerzentren "stecken blieben".

© SZ vom 10.01.2019 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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