Festival:Ein Jahrzehnt Blues-Leidenschaft

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Traditionell tritt auch Veranstalter Peter Crow C. (links) gemeinsam mit seinem Duo-Partner Ferdinand "Jelly Roll" Kraemer (rechts) als Black Patti auf dem Festival auf. Daran ändert sich auch heuer nichts. (Foto: Günther Reger)

Das Puchheimer Festival feiert in diesem Jahr Jubiläum. Veranstalter ist nach wie vor der Münchner Musiker Peter Crow C., der viel Wert auf Authentizität und Qualität der eingeladenen Künstler legt

Von Olaf Schaeffer, Puchheim

Nicht ganz ohne Stolz blickt der Musiker und Organisator des Puchheimer Bluesfestivals, Peter Crow C., auf die vergangenen Jahre zurück. Die Besucherzahlen hätten sich über die Jahre deutlich gemehrt und ohne die Sorgen um den Coronavirus, hätte er auch dieses Mal mit dem sicheren Ausverkauf der Tickets gerechnet, sagt der Musiker.

Denn das Bluesfestival im Puchheimer Kulturzentrum wartet zum zehnjährigen Jubiläum an diesem Wochenende mit einigen Besonderheiten auf: So wird die normalerweise bestehende Trennung zwischen Restaurant-, Bar- und Konzertbetrieb aufgehoben - "damit die Leute auch auf dem Konzert trinken können", sagt Peter Krause, wie Peter Crow C. mit bürgerlichem Namen heißt. Er wird das Festival an beiden Abenden gemeinsam mit seinem Duo-Partner Ferdinand "Jelly Roll" Kraemer und dem Bassisten Ryan Donohue aus New Orleans eröffnen. Als weitere Attraktion wartet eine Bar-Session, bei der die Musiker nach dem offiziellen Abend in alter Bluesmanier - wie seinerzeit in den Bars und Clubs des Chicago-Deltas - ein paar Stücke zum Besten geben werden.

Kraemer und Crow C., die als Duo "Black Patti" bereits seit 2011 traditionellen Blues performen, werden beim Festival von weiteren nationalen und internationalen Künstlern unterstützt. Der DJ Pierre La Qua wird an beiden Festivaltagen vor und zwischen den Auftritten Bluesklassiker und -raritäten auf Vinyl auflegen.

Als jüngster Interpret wird der 24-jährige Italiener Joe Chiarello beim Festival auftreten - auf die Frage, ob es ein bestimmtes Mindestalter gebe, um den Blues glaubhaft vermitteln zu können, antwortet Crow C.: "Das ist ein absolutes Klischee, wenn man an die ganzen alten Bluesinterpreten denkt. Die haben bereits jung angefangen. In den Sechzigerjahren waren die dann alle steinalt und konnten nicht mehr richtig singen. Ursprünglich hatten die alle auch glasklare Stimmen."

Als weiterer Italiener wird Edigio "Juke" Ingala mit seiner Band The Jackknives auftreten, der insbesondere in der Tradition der Künstler Muddy Waters und Little Water steht - die in ihrer Zeit beim berüchtigten Chess Records Label in Chicago unter Vertrag standen.

Generell ist Peter Krause die Authentizität des Festivals und der eingeladenen Künstler wichtig: "Ich lege großen Wert auf Leute, die von der Musik leben. Wir haben hier keine Leute, die das lediglich nebenbei machen", erklärt der Münchner Musiker das Konzept des Puchheimer Festivals mit Nachdruck.

Am zweiten Abend des Festivals wird der Blues-Gitarrist Biber Herrmann auftreten, der von 2009 bis 2013 gemeinsam mit dem Konzertveranstalter Fritz Rau durch das Land tourte, der unter anderem das weltbekannte American-Folk-Blues-Festivals veranstaltete.

Tanzbarer wird es schließlich noch einmal mit der Ludwig-Seuss-Band, die sich besonders auf "Zydeco", eine aus Louisiana stammende Variante des tanzbaren Blues, konzentriert.

Grundsätzlich kann bei der Veranstaltung ein ausgewogenes Programm erwartet werden, dass die unterschiedlichen Facetten des traditionellen Blues gut zur Geltung bringt. Besucher könnten sich so auf einiges gefasst machen - "außer auf Bluesrock, der kommt mir nämlich nicht ins Haus", betont Krause.

Das Bluesfestival findet am 6. und 7. März im Puchheimer Kulturcentrum (Puc) statt. Der Preis beträgt 25,20 Euro, ermäßigt 23 Euro. Der Preis für beide Tage beträgt 45 Euro.

© SZ vom 06.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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