Festival:Burger, Burritos und Bier

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Das Foodtruck Festival in Fürstenfeldbruck versucht bei seiner vierten Auflage, nachhaltiger zu sein und setzt auf Müllvermeidung, recycelbare Verpackungen und den Brucker Kaffee-Becher. Erwartet werden wieder 25 000 Besucher

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Christian Götz erkundigt sich nach den Insekten. Ob dieser Stand auch wieder dabei sei, will der Zweite Bürgermeister von Fürstenfeldbruck von den Machern des Foodtruck Festivals wissen. Die bejahen, und Götz kündigt an, diesmal von den Insekten probieren zu wollen. Beim vierten Brucker Foodtruck Festival an diesem Wochenende auf dem Volksfestplatz werden gebratene Heuschrecken wie schon im vorigen Jahr zum kulinarischen Angebot zählen. Sie sind möglicherweise nicht jedermanns Sache, aber es gibt ja auch noch Burger, Burritos, Pulled Pork, Pizza, Wraps, Veganes, Donuts, Crêpes, Strudel und - neu - Shrimps, koreanische, asiatische und - ebenfalls neu - skandinavische Foodvarianten.

Zum vierten Mal veranstaltet die Mahavi-Group - das sind Markus Bauer, Hans Schmölz und Viktor Fischer, die in Fürstenfeldbruck mehrere Lokale betreiben - ein zweitägiges Foodtruck Festival. Sie versprechen die "40 besten Foodtrucks aus ganz Deutschland". Dass es die besten seien, sei daran zu erkennen, dass diese Trucks ein Speisenkonzept hätten, eine Marke seien, und überdies der Geschmack ihrer Speisen ebenso überzeuge wie das Design der Fahrzeuge, erläutert Markus Bauer auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz. Denn auch die Fahrzeuge müssen laut Bauer, zum Beispiel farblich, ins Gesamtkonzept passen. Der schönste und beste Foodtruck wird mit tausend Euro prämiert, die Besucher können abstimmen. Platzhirsche gibt es nicht unter den Anbietern, sie müssen sich jedes Jahr neu bewerben. Schon im vergangenen August waren die Standplätze für das anstehende Festival ausgebucht.

25 000 Besucher kamen im Vorjahr zum Foodtruck Festival. (Foto: oh)

25 000 Besucher kamen an den beiden Tagen im Vorjahr, eine Marke, die die Veranstalter auch in diesem Jahr anpeilen wollen. Wohl wissend, dass die Outdoor-Veranstaltung auch vom Wetter abhängig ist. Die Aussichten für Samstag und Sonntag sind wohl günstig. Das Festival soll eines sein, auf dem man an Biertischen, auf Palettenmöbeln und in Liegestühlen abhängen kann, sagen die Veranstalter. Die Sitzgelegenheiten bieten 2000 Besuchern gleichzeitig Platz, drei große runde Zelte sollen vor Sonne und Regen schützen.

Es gibt Kochshows mit den TV-Köchen Dirk Hoffmann und Sebastian Lege, eine "Grill-Area", Getränkebereiche und Bars, Kinderprogramm sowie Live-Musik und -unterhaltung, unter anderem mit der Antenne-Bayern-Band und Florian Simbeck, dem ehemaligen Stefan des Comedy-Duos Erkan und Stefan. Am späten Samstagabend wird noch eine Aftershow-Party in der Alten Druckerei in der Hasenheide gefeiert, dem früher unter dem Namen "Buck Rogers" bekannten Club.

Die drei Macher (von links) Viktor Fischer, Markus Bauer und Hans Schmölz freuen sich auf die Neuauflage des Festivals. (Foto: oh)

Der TV-Sender Kabel 1 ist ebenfalls vor Ort, berichtet und ist zudem Hauptsponsor. Der Eintritt zum Festival ist frei, das betonen die Veranstalter besonders. Der Gast sei ansonsten "eher verwirrt", wenn man zusätzlich zu dem, was er an den Ständen bezahle, auch noch Eintritt von ihm verlange, findet Markus Bauer. Das Konzept, die Veranstaltung als Marke zu etablieren und mit Sponsoren zusammenzuarbeiten, sei bisher "sehr gut aufgegangen". 300 Parkplätze gibt es in der Nähe, Viktor Fischer verweist auf weitere Abstellmöglichkeiten auch am S-Bahnhof: "Der Weg ist überall gut ausgeschildert und länger als zehn Minuten muss man meistens nicht gehen."

Weil beim Essen im Gehen und Stehen oft auch viel Müll anfällt und weil im vergangenen Jahr "leise Kritik", wie Bauer es nennt, laut geworden war, hat man in diesem Jahr strengere Vorgaben zur Abfallentsorgung gemacht. So müssen die Foodtrucks auf recycelbare Verpackungen achten und dürfen kein Plastik und auch keine Plastikstrohhalme verwenden, und der Müll muss getrennt entsorgt werden. Die Getränke werden in Gläsern ausgeschenkt und der von mehreren Trucks angebotene Kaffee nur im "Brucker Becher". Dies sei der Stadt ein Anliegen gewesen, sagt Zweiter Bürgermeister Götz: "Jeder Beitrag zur Nachhaltigkeit zählt." Der aus Baumsaft bestehende Brucker Kaffee-Becher kann für zwei Euro Pfand geliehen und anschließend auf dem Festival oder auch später in etwa 30 Betrieben in der Stadt zurückgegeben werden. Wer ihn behalten will, kann ihn auch mitnehmen. Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck liefern 100 Prozent Ökostrom aufs Gelände. Götz freut sich auf das Festival, auch dass es den Platz neben Volksfest und Flohmärkten beleben hilft.

4. Foodtruck Festival. Wochenende, 1./2 Juni. Samstag 12 bis 23 Uhr, Sonntag 12 bis 20 Uhr, Volksfestplatz Fürstenfeldbruck

© SZ vom 31.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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