Mitten in Fürstenfeldbruck:Prinzenpaar mit Zukunft

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Auszeichnung für den Zeitungsnachwuchs: Prinzessin Amelie I. und Prinz Luca I. überreichen Xaver Lallinger und Isabel Strothmann in der SZ-Redaktion Faschingsorden. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Faschingsgilde Olching hat sich etwas Besonderes einfallen lassen.

Kolumne von Erich C Setzwein, Fürstenfeldbruck

Jeder Kehraus endet wie eine Tragödie. Prinzessin und Prinz sterben den Tod am Ende der Faschingssaison, und das wird von den Faschingsgesellschaften stets mit einer rauschenden Party gefeiert. Wurde, muss es im Fall von Prinzessin Amelie I. und Prinz Luca I. der Faschingsgilde Olching (FGO) eigentlich heißen, denn beide - auch im echten Leben ein Paar - dürfen sich auf einen Faschingsdienstag ohne die übliche Prinzenbeerdigung freuen. Zu verdanken haben sie das, wie könnte es anders möglich sein, der Pandemie und ihren Regeln.

Denn was hatten die beiden (er 24, sie 22) schon von ihrer Amtszeit? Viel Training und einige, wenn auch erfüllende Auftrittstermine zum Ende dieser Faschingssaison. Der fünften Jahreszeit wurde durch das Corona-Reglement jeglicher Spaß genommen: wie 2020 keine Bälle, keine Feste, keine Züge. Nun, in diesen letzten Tagen vor dem Aschermittwoch, ist "fast alles wie früher", wie sich Martina Klein-Minigshofer, Präsidentin der FGO, ausdrückt. Beim traditionellen Besuch der FGO-Delegation in der Redaktion der Fürstenfeldbrucker SZ - alle geimpft, geboostert, genesen und frisch getestet - kommt kaum Wehmut auf über das verlorene Faschingsjahr 2021, auch wenn es das 50. Gründungsjahr des Vereins gewesen ist. Nein, gefeiert wird das Ereignis schon noch, zum nächsten Fasching ist nicht so lange hin.

Dem Prinzenpaar wie auch den anderen Mitgliedern der FGO geht es in der Pandemie darum, das bayerische Lebensgefühl zu vermitteln. Eine Brezn ziert die Orden, die Prinzessin und Prinz in diesen Tagen ausgewählten Personen umhängen dürfen. In der SZ-Redaktion sind damit am Donnerstag zwei Nachwuchsjournalisten ausgezeichnet worden, die im Alter des Prinzenpaars sind. Amelie, neben Prinzessin auch medizinische Fachangestellte, kommt eigentlich von der Heimatgilde Fürstenfeldbruck, sie kennt ihren Prinzen aber schon seit 19 Jahren. Luca, von Beruf Werbedesigner und Grafiker, hat sie bislang nur als Prinz gefragt, ob sie seine Prinzessin werden will. Im echten Leben, verrät er, steht diese Frage noch aus.

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