Fasching:Backrezept für junge Adlige

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Strahlend treten Philipp III. und Kim I. im Sparkassensaal vor das erwartungsvolle Publikum. Philipp Valentin Klein und Kim Sophie Kampfrath sind das diesjährige Fürstenfeldbrucker Kinderprinzenpaar. (Foto: Günther Reger)

Die Brucker Heimatgilde stellt in einer fantasievollen Show ihr Kinderprinzenpaar vor. Philipp Valentin Klein und Kim Sophie Kampfrath werden im Fasching die Kreisstadt repräsentieren

Von Karl-Wilhelm Götte, Fürstenfeldbruck

Die Brucker Heimatgilde macht es spannend. Es dauert 40 Minuten, bis im Sparkassensaal das Geheimnis gelüftet wird, wer das neue Kinderprinzenpaar ist. Simone Droth und Kerstin Henning haben sich vor einem riesigen "Backautomaten" platziert, um für die Fasching-Heimatgilde ein Kinderprinzenpaar zu backen. "KPP 2018" steht auf dem großen grünen Kasten mit vielen Blinkleuchten. Bekanntlich wechseln sich in der Kreisstadt die beiden Faschingsvereine ab. Diesmal stellen die Brucker Faschingsfreunde das offizielle erwachsenen Prinzenpaar der Stadt und die Heimatgilde das Nachwuchspaar. Das wird von den 150 Gästen im vollbesetzten Saal, inklusive Oberbürgermeister Erich Raff, bei ihrer Proklamation begeistert begrüßt.

Bäckerin Droth und Chemikerin Henning mussten warten, bis alle Zutaten da waren und in der Klappe des Backautomaten verschwanden. Sie selbst steuerten nur Backpulver bei, das zur Erheiterung des Publikums in einem WC-Pömpel an der Seite des Backautomaten gefüllt wurde. Die Zutaten brachten die einzelnen Tanzgruppen der Heimatgilde bei, die allesamt in kurzen Sequenzen ihre Bewegungskünste zeigten. So übergaben die "Minis", kleine Mädchen und Buben in schicken Dirndeln und Lederhosen, ein gelbes Smiley-Kissen und Überraschungseier. Die Teenie-Tanzgruppe überrreichte eine Haarbürste für die Prinzessin und auch Süßigkeiten für die Regentschaftspausen.

Auch die "Gaudibuam", das Männerballett der Heimatgilde, hatten ihren 90-Sekunden-Auftritt. Synchron war bei den sieben Männern noch nicht vieles und mangels Training präsentierten sich die Bäuche der "älteren Herrschaften", so Droth kokett, noch sehr ausladend. Trotzdem wurden sie auch mit Beifall der Besucher überschüttet. Etwas daneben war ihre Flasche Bier fürs Kinderpaar und auch die Zitronen-Zutat ("Sauer macht lustig") nicht sehr originell. Nachdem Gildemeister Daniel Brando mit dem Super-Tanz-Elixier-Staubsauer über die Tanzfläche gestaubsaugt war, leuchteten nun endlich alle Lichter am Backautomaten.

Ganz aufrecht und strahlend stiegen Prinz Philipp III. und Prinzessin Kim I. aus dem Kasten heraus. Sie vollführten sofort eine elegante Drehung und tanzten eine Samba zusammen. Sie erreichten spürbar umgehend die Herzen der heftig applaudierenden Besucher. Philipp Valentin Klein, angezogen in Anzug mit Weste und mit Fliege ausgestattet, kommt aus Mammendorf und ist 14 Jahre alt. Prinzessin Kim Sophie Kampfrath, 11, ist in Fürstenfeldbruck beheimatet. Sie trug ein schickes fast bodenlanges Kleid in Apricot. Stolz schaute Corina Beer, die Betreuerin, zu ihren Schützlingen hinüber, als sie von den Ehrengildemeistern Leo Leckenwalter und Lucas Drechsler Ketten mit silbernen Elefantenanhängern umgehängt bekamen.

Philipp und Kim haben in den kommenden 15 Wochen einiges zu tun. Es beginnt mit ihrer Präsentation am 1. Dezember in Fürstenfeld und endet schließlich mit dem Faschingsdienstag am 5. März. In dieser närrischen Zeit werden sie für ihre Hobbies Fußball (Philipp) und Fotografieren (Kim) eher wenig Zeit haben, aber das Prinzen- und Prinzessinnenleben, zumal mit einer "wunderschönen Prinzessin", wie Philipp III. sehr charmant formulierte, ist ja auch etwas.

© SZ vom 13.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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