Ehrung:Unermüdlich für die Bewahrung der Schöpfung

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Dietlind Hagenguth hat das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten erhalten. (Foto: Leonhard Simon)

Dietlind Hagenguth aus Grafrath ist vom Ministerpräsidenten für ihr Engagement im Natur- und Artenschutz ausgezeichnet worden.

Von Manfred Amann, Grafrath

Von jungen Jahren an setzt sich Dietlind Hagenguth aus Grafrath ehrenamtlich für die Bewahrung der Schöpfung und für die Verbesserung der Lebensverhältnisse für Flora, Fauna und Mensch ein. Für ihr "unermüdliches und intensives Engagement im Natur- und Artenschutz" ist die gelernte landwirtschaftlich-technische Assistentin nun von Markus Söder mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt ausgezeichnet worden.

Zur Auszeichnung mit dem Ehrenamtspreis sagt Dietlind Hagenguth: "Nichts von diesen Tätigkeiten habe ich allein gemacht. Immer waren andere Menschen mit dabei." Manchmal habe es viel Spaß und Freude gemacht, manchmal sei auch Frust dabei gewesen. "Denn es ist schwer, die Welt ehrenamtlich zu retten, solange andere sie hauptberuflich zerstören", sagt sie mit Eckart von Hirschhausen.

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Die Zerstörung der Natur durch den Menschen gehe in den letzten hundert Jahren rasant voran. "Durch meinen kleinen Beitrag könnte es vielleicht gelingen, diese etwas zu verlangsamen", begründet die Naturschützerin ihre Einstellung.

Dietlind Hagenguth ist 1946 in Franken zur Welt gekommen, auf einem Bauernhof groß geworden und hat nach ihrer Ausbildung am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München als biologisch-technische Assistentin gearbeitet. Seit 1985 lebt sie mit ihrem Mann, Altbürgermeister Hartwig Hagenguth, in dem Dorf an der Amper.

Bald bekam sie Kontakt zum Bund Naturschutz (BN), dessen Ortsgruppe Grafrath, Kottgeisering, Schöngeising sie von 2002 bis 2019 auch leitete. Zudem war die leidenschaftliche Naturfreundin längere Zeit stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe Fürstenfeldbruck des BN und unterstützte unter anderem die landkreisübergreifende Initiative "Wiedervernässung Ampermoos". Von 1986 an half Dietlind Hagenguth in Grafrath bei der Betreuung der Krötensammlung während der Amphibienwanderung, die sie seit 30 Jahren auch organsiert. Sie beteiligte sich zudem an vielen anderen Aktivitäten der BN-Ortsgruppe, wie zum Beispiel am Ferienprogramm.

Auch Menschenschutz gehört für sie zum Umweltschutz

"Leider fehlt uns der Nachwuchs" bedauert Hagenguth, die sich von 1996 an auch politisch für Grafrath engagierte. 1997 gründete sie im Auftrag des Gemeinderates die Ortsgruppe der Agenda 21 und organsierte Projekte, um auf ökologische, ökonomische und soziale Probleme und Zusammenhänge aufmerksam zu machen, zum Beispiel Kinder- und Jugendveranstaltungen. Außerdem kümmerte sich Hagenguth um eine intensivere Öffentlichkeitsarbeit des BN und betreute Veranstaltungen im Forstlichen Versuchsgarten, der inzwischen Wald-Erlebnis-Zentrum heißt. "Weil auch der Menschenschutz für mich zum Umweltschutz zählt" arbeitete sie einige Jahre im örtlichen Asylhelferkreis mit.

Ihr Hobby ist der Garten. Schwimmen in der Amper und Lesen gehören zu ihren Freizeitbeschäftigungen. Als nächstes beteiligt sich die Mitsiebzigerin an der Ausstellung "Vielfältiges" im Kulturraum der Gemeinde Grafrath mit Infos zur Amphibienwanderung. Im Februar 2024 unterstützt sie mit der BN-Ortsgruppe die von der Gruppe "Klimaaktiv vor Ort" geplante "Woche der Artenvielfalt".

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