Wirtschaft:Weniger Krankmeldungen

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Durchschnittlich 17 Tage fehlen Arbeitnehmer im Landkreis wegen Krankheit. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)

Die Krankenkassen DAK und Barmer berechnen die Dauer der Arbeitsunfähigkeitszeiten für den Landkreis.

Von Elisabeth Grossmann, Fürstenfeldbruck

Die Fehlzeiten der Erwerbstätigen im Landkreis Fürstenfeldbruck sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Das geht aus dem Gesundheitsreport der Krankenkasse Barmer hervor. Auf jeden Arbeitnehmer kommen 18,03 Fehltage, etwa einer weniger als noch 2022. Damit liegt der Landkreis im soliden Mittelfeld Bayerns. Im Bundesland fehlen Erwerbstätige durchschnittlich 19,6 Tage.

Die Süddeutsche Zeitung berichtete bereits im März über die Arbeitsunfähigkeitsdaten der Krankenkasse DAK. Daraus ging hervor, dass DAK-Versicherte aus den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Dachau 2023 17 Tage im Jahr ausfielen. Demnach fehlten Erwerbstätige der Barmer Krankenkasse 2023 einen Tag mehr als DAK-Kunden. Im Vergleich zu 2022 sank die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage der DAK um 3,5, die der Barmer-Versicherten sogar um 4,8 Prozent.

Bei beiden Versicherungen gehen die krankheitsbedingten Fehlzeiten sowohl im Landkreis als auch im Freistaat zurück. Dennoch bestehen zwischen den Kassen Unterschiede, wenn auch nur um einen oder eineinhalb Tage im Jahr. Dorothea Wiehe, Pressereferentin der DAK sagt: "Die Unterschiede zwischen den Krankenkassen entstehen meistens auf Grund der Versichertenstruktur." Man könne zwischen den Branchen der Versicherten große Differenzen erkennen. Pflegekräfte oder Erzieher hätten durchschnittlich eher mehr Arbeitsunfähigkeitstage als Arbeitnehmer in der Wirtschaft. So beeinflusse die Kundschaft der Versicherung auch die Anzahl der pro Kopf Fehltage. "Das kann auch an einer Rundung der Daten im Analyseprozess liegen", sagt Tanja Mayinger, Pressesprecherin der DAK Bayern. Das Ergebnis zeige nicht unbedingt, dass die Versicherten einer Kasse gesünder sein als die der anderen. Für einen Landkreis in Bayern seien 17 oder 18 Fehltage Wiehe zufolge immer noch relativ viel. "Das ist auf jeden Fall mehr als in den vergangenen Jahren", sagt die Pressereferentin. Das die Zahlen trotz Rückläufigkeit so hoch sind, liege am starken Anstieg zwischen 2021 und 2022, von dem man sich nun erst mal wieder erholen müsse.

Auch die Fehlzeiten im Freistaates haben sich im Vergleich zu 2022 um etwa einen Tag verringert. "Allerdings ist es 2022 zu einem außergewöhnlich starken Anstieg, nämlich 30,4 Prozent, gekommen", sagt Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der Barmer in Bayern. Man vergleiche die Fehlzeiten deswegen weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Bayern liegt laut der Barmer im nationalen Vergleich weit vorn. Der Krankenstand in Bayern beträgt 5,56 Prozent, der im Bund 6,19 Prozent.

Die meisten Krankheitstage im Freistaat hat der Landkreis Kronach mit 25,79 Fehltagen pro Erwerbsperson. Die Landeshauptstadt München erreicht mit 15,07 die wenigsten Arbeitsunfähigkeitstage.

Aus dem Bericht der DAK wird ebenfalls ersichtlich, dass Erwerbstätige aus Bayern im Schnitt 18 Tage fehlen. Somit liegt der Wert der Barmer nicht nur lokal, sondern auch auf Länderebene über dem der DAK.

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