CSU:Ein Quintett will Bocklet beerben

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Gleich fünf Kommunalpolitiker bekunden ihre Ambitionen, für die CSU im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost in den Landtag einziehen zu wollen. Der bekannteste unter ihnen ist der ehemalige Gröbenzeller Bürgermeister Dieter Rubenbauer

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

- Vier Kandidaten und eine Kandidatin möchten sich innerhalb der CSU um die Nachfolge des Landtagsabgeordneten Reinhold Bocklet bewerben. Es sind Dieter Rubenbauer, Benjamin Miskowitsch, Oliver Simon, Andreas Hörl und Gabriele Dietrich. Am 2. Februar in Mammendorf werden die Delegierten des Kreisverbandes ihren Favoriten aus dem Quintett küren, der dann als Direktkandidat im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost in die Landtagswahl 2018 gehen wird.

Die CSU ist gezwungen, sich neu zu formieren. Reinhold Bocklet ist seit 1994 Landtagsabgeordneter, seit 2003 ist er Direktkandidat der CSU im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost. Ein weiteres - viertes - Mal als Direktkandidat antreten will der 74-Jährige nicht, über das Angebot, sich auf die Liste setzen zu lassen, denkt er noch nach. "Wenn nicht jetzt, wann dann?", sagt sich deshalb Benjamin Miskowitsch. Der 33-jährige Mammendorfer, der beim Kreisbote-Verlag tätig ist, ist der Jüngste unter den Bewerbern, dennoch schon lange im Geschäft: seit 2008 im Gemeinderat, seit 2014 im Kreistag und in unzähligen Vereinen engagiert, etwa bei Feuerwehr und Wasserwacht. Gemeinde- und Kreisratstätigkeit machten ihm Spaß, sagt Miskowitsch, deshalb habe er sich die Frage gestellt, "ob das vielleicht eine Ebene höher auch Spaß machen könnte".

Bekanntester Name unter den Bewerbern ist Dieter Rubenbauer, ehemaliger Bürgermeister von Gröbenzell, derzeit Referent für Abfallwirtschaft im Kreistag und einer der stellvertretenden CSU-Kreisvorsitzenden. Der 46-jährige Diplom-Ingenieur, der für eine Kirchenstiftung arbeitet, ist seit den Neunzigerjahren in der Kommunalpolitik: "Ich bin nah an den Dingen dran und inhaltlich breit aufgestellt", sagt er der SZ. Rubenbauer war 2014 von der Gröbenzeller CSU aufs Abstellgleis geschoben worden. Er erinnert daran, dass er damals bewusst keine Zerreißprobe herbeigeführt habe. Ihm sei Integrität wichtig, dafür stünden in der CSU auch Namen wie die Abgeordneten Bocklet, Hasselfeldt, Goppel und Dorow.

Rechtsanwälte von Beruf sind Oliver Simon und Gabriele Dietrich. Simon, 39, ist in der Kommunalpolitik seit mehr als zwölf Jahren aktiv, seit 2014 sitzt er für die CSU im Stadtrat von Germering, dort ist er auch CSU-Vorsitzender. Es sei "ein guter Zeitpunkt, den Schritt in die Landespolitik zu machen", sagt Simon, der sich auch ein Motto gegeben hat: "Da sein. Zuhören. Handeln." Auch Gabriele Dietrich ist Ortsvorsitzende - an ihrem Wohnort Egenhofen - und stellvertretende Kreisvorsitzende. Die 51 Jahre alte Fachanwältin für Miet- und Wohnungseigentumsrecht möchte in den Landtag "mehr Berufserfahrung bringen". Im Bewerberquintett ist sie die einzige Frau. Fünfter Bewerber ist Andreas Hörl. Der 41-jährige Beamte der Polizei Gröbenzell ist seit 2008 Stadtrat in Olching und dort Volksfestreferent und stellvertretender Ortsvorsitzender. Der Diplom-Verwaltungswirt, der auch ein Studium der Kriminologie absolviert hat, sieht in der inneren Sicherheit seinen Schwerpunkt - ein Thema, das die Wähler bewege, wie er sagt.

Nicht bewerben wird sich indes Andreas Lohde. Der 43-Jährige will sich nach eigenem Bekunden auf seine Arbeit in Stadtrat und Kreistag sowie als Brucker CSU-Ortsverbandsvorsitzender beschränken. Er begründete seinen Verzicht damit, dass es im Wahlkreis Fürstenfeldbruck-Ost "genügend Kandidaten" und in Fürstenfeldbruck-West/Landsberg mit Alexander Dorow einen arrivierten Mandatsträger gebe.

Am 11. und 18. Januar sollen sich die fünf Kandidaten in zwei moderierten Vorstellungsrunden präsentieren. Es seien "große Schuhe", sagt Landrat Thomas Karmasin, in die die Nachfolger von Reinhold Bocklet da schlüpfen müssten. Bocklet selbst verweist auf die Bedeutung eines Direktmandats, das eine "enge Verbindung zu den Wählern" herstelle. Der Abgeordnete müsse ein "Kümmerer" vor Ort sein. "Es ist gut, dass der Brucker Kreisverband Leute hat, die sich das zutrauen", sagt Bocklet zur SZ. Er gesteht auch, eine persönliche Präferenz unter den Kandidaten zu haben. Wer das ist, will er aber nicht verraten.

© SZ vom 23.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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