Wiedereröffnung:Einige Neuerungen bleiben

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Blickfang Fahrrad: Neben Reparaturen bietet Forner auch Ausrüstung, beispielsweise Helme, an. (Foto: Olaf Schaeffer/oh)

"Radsport Forner" will Online-Beratung fortsetzen

Von OLAF SCHAEFFER, Gröbenzell

Wer den Fahrradladen "Radsport Forner" in Gröbenzell betreten möchte, kommt vorerst nicht auf normalem Wege in den Laden: der ursprüngliche Kundeneingang wird von einem Fahrrad versperrt. Auf der linken Seite des Ladens befindet sich jedoch ein kleiner Tisch mit Desinfektionsmittel und Auftragszetteln, für Kunden, die ein Problem mit ihrem Zweirad melden wollen. "Die Kunden kommen her, desinfizieren sich die Hände, schreiben ihre Probleme auf und stellen das Rad hier hin. Wir holen es dann rein und schauen, was zu machen ist. Bei Bedarf rufen wir den Kunden noch einmal an", erklärt Korbinian Sturm, ein Mitarbeiter des Geschäfts.

Die Zeit der Ladenschließung sei schwierig gewesen, behaftet von Existenzängsten, sagt Sturm. "Das waren ganz normale Gedanken, die sich jeder gemacht hat, der in die Situation gekommen ist. Wir haben versucht, nach vorn zu schauen und uns auf den Online-Handel fokussiert." So habe man schließlich versucht, das Geschäft am Laufen zu halten und die Mitarbeiter zu bezahlen.

Die plötzliche Umstellung von direktem Kundenkontakt auf digitale Beratung per E-Mail oder Telefon beschreibt Sturm als "ungewohnt und zeitintensiv". Der Kontakt zum Kunden ist das, was Sturm am meisten vermisst hat. "Ich war plötzlich nicht mehr von 9 bis 18 Uhr für den Kunden da. Es gab andere Aufgaben, das war am Ende auch sehr viel Arbeit. Aber ich habe eben nicht mehr lediglich den Kunden beraten und ein Geschäft abgeschlossen."

Inzwischen ist das Geschäft auch wieder für Kunden geöffnet, die vor Ort ein neues Fahrrad oder Zubehör erwerben wollen. Jedoch darf das Geschäft von nur jeweils einem Kunden betreten werden. "Wir haben zwar mehr als 20 Quadratmeter Verkaufsfläche, aber wir handhaben das eben so." Sturm ist erfreut darüber, dass er nun wieder Kunden im Geschäft beraten kann, denn dies sei eine Möglichkeit wieder "effektiver" zu arbeiten.

Das eigens für die Schließungszeit konzipierte Online-Angebot des Fahrradladens wird man darüber hinaus bestehen lassen, so Sturm. Zwar habe man mit dem Online-Angebot und insbesondere der neuen Beratungsform Abläufe, die man so bisher noch nicht gekannt habe, sagt Sturm, "aber wenn man erst einmal das Vertrauen zum Kunden aufgebaut hat, klappt's eigentlich ganz gut."

© SZ vom 28.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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