Nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen:Sportwelt freut sich über wiedergewonnene Freiheiten

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Die Zeit des Online-Sports - hier eine Taekwondo-Gürtelprüfung in Olching - ist derzeit vorbei. (Foto: Taeryon e.V., oh)

Vereinsverantwortliche im Landkreis raten aber zum Maskentragen und Abstandhalten

Von Adriana Wehrens, Fürstenfeldbruck

"Persönlich finde ich es nicht so gut, dass alle Maßnahmen aufgehoben worden sind, aber für den Sport und die Sportler ist das natürlich sehr wichtig", kommentiert Steffen Enzmann, Kreisvorsitzender des BLSV-Sportkreises Fürstenfeldbruck, das Wegfallen der coronabedingten Einschränkungen. Es sei gut, dass in vielen Bereichen bei genügend Abstand die Maskenpflicht entfallen ist. Trotzdem solle man sich weiterhin darum bemühen, das Infektionsrisiko gering zu halten, um schwere Erkrankungen zu vermeiden.

Auch beim TSV Unterpfaffenhofen-Germering herrsche auf der einen Seite Freude, während andere "die große Freiheit" als zu früh empfänden, berichtet Vorstand Walter Müller. Das Sporttreiben in Vereinen war aufgrund der Pandemie zwischenzeitlich komplett eingestellt worden und ist nun zum ersten Mal seit zwei Jahren frei von Beschränkungen. Hermann Glas, Geschäftsführer des SV Esting, zufolge, sind vor allem ältere Leute über 60 Jahren durch den Ausfall des Rehasports betroffen gewesen. Aber auch Kinder sind kaum zum Sport gekommen, weswegen man alternative Angebote online und im Freien eingerichtet hatte. In dieser Zeit sind die Mitgliederzahlen nach Angaben des Kreisvorsitzenden um 2,9 Prozent gesunken, was weniger Einnahmen bei steigenden Kosten bedeutete.

1000 Mitglieder verloren

Der TSV Unterpfaffenhofen-Germering verlor aufgrund fehlender Trainingsangebote etwa 1000 Mitglieder von einmal 6000. Der SV Esting verzeichnet einen Rückgang von 15 Prozent, auch wenn der Geschäftsführer betont, er sehe es lieber positiv, dass 85 Prozent der Mitglieder gehalten werden konnten. Im Gegensatz dazu hat es beim SC Gröbenzell laut dem Vorsitzenden Anton Kammerl keinen Mitgliederschwund gegeben. Seiner Meinung nach liegt das vor allem an den günstigen Beiträgen.

Während nicht nur die Sportler zwischenzeitlich gemeinsam online trainierten, fanden auch die Jahreshauptversammlungen des BLSV per Monitor-Zuschaltung statt. Hier habe es einen deutlichen Zuwachs an Teilnehmern gegeben. Dies habe gezeigt, dass das Interesse bei Sportbegeisterten weiterhin vorhanden sei.

Hybride Angebote bleiben

Nun würde wieder "mehr auf Augenhöhe" kommuniziert und auch die Publikumsränge füllten sich. Enzmann: "Der Sport lebt von den Zuschauern, die die Sportler mitreißen. Es ist immer ein gutes Gefühl, wenn die eigene Leistung honoriert wird." Die Vereine wollen auch weiterhin hybride Sportangebote zur Verfügung stellen, um Mitglieder zu erreichen, die skeptisch sind.

Insgesamt empfiehlt aber die Mehrheit der Verantwortlichen, Corona-Vorsichtsmaßnahmen weiterhin zu beherzigen. Speziell ältere Leute werden zum Maskentragen ermutigt. Teilweise ist auch die Installation von Luftreinigungsgeräten angedacht. Es müsse jederzeit mit einer neuen Infektionswelle gerechnet werden.

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