Bundestagswahl:Ein "E" zu wenig

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Nicht nur bei der Wahl muss es korrekt zugehen, auch der Stimmzettel muss fehlerlos sein. (Foto: Bernd Wüstneck/dpa)

Die Stimmzettel sind da, aber Starnberg muss wegen eines Fehlers nachdrucken

Die Stimmzettel für die Bundestagswahl am 24. September sind geliefert worden. Anlieferung und Verteilung sind eine logistische Herausforderung, denn für die Wähler in Dachau und Fürstenfeldbruck - beide Landkreise bilden einen Wahlkreis - werden etwa 300 000 Stück gedruckt. Die Fracht hat nach Auskunft des Landratsamts in Fürstenfeldbruck ein Gewicht von zwei Tonnen. In der kommenden Woche werden die Zettel von Vertretern der Städte und Gemeinden am Bauhof im Hardtanger abgeholt.

Während die Wahlzettel für den Stimmkreis Dachau/Fürstenfeldbruck wohl in Ordnung sind, hat sich auf denen für den Wahlkreis Starnberg/Landsberg/Germering ein Fehler eingeschlichen. Beim Nachnamen eines Kandidaten fehlt ein kleines "e". Die Folgen sind erheblich. Das Starnberger Landratsamt muss etwa 260 000 Stimmzettel neu drucken lassen, weil der Name eines der Kandidaten auf einer der 21 Landeslisten nicht korrekt geschrieben wurde. Kreiswahlleiter Holger Albertzarth ist der unscheinbare, aber folgenreiche Fehler schon bei einer ersten Kontrolle der Bögen am Donnerstag aufgefallen. Da waren die vier Paletten Papier gerade erst geliefert worden. Die können nun wieder eingestampft werden. "Wir können nicht riskieren, dass wir ein anfechtbares Wahlergebnis bekommen", erklärt Landratsamtssprecher Stefan Diebl den großen Aufwand wegen eines kleinen Fehlers. Man habe sich deswegen sicherheitshalber auch mit dem Landeswahlleiter abgestimmt.

Im Landratsamt nimmt man den ärgerlichen Lapsus gelassen. "Da sind wir nicht die ersten; das ist anderen auch schon passiert", erklärt Diebl. "Wir sehen das recht entspannt, schließlich sind wir früh dran im Zeitplan." Die Gemeinden hätten sich eigentlich schon in diesen Tagen ihr Kontingent abholen können, nun müssen sie noch etwas warten. Etwa zwei Wochen werde es dauern, bis die korrigierte Fassung eintrifft, glaubt Diebl. Die Kosten für die Korrektur sind nach seinen Angaben überschaubar und lägen bei wenigen Tausend Euro. Wer den Fehler beim Druck zu verantworten habe, müsse noch geprüft werden.

Die Auswahl auf den Stimmzetteln ist größer als bei den vorhergehenden Bundestagswahlen. Landeslisten stellen nicht nur CSU, SPD, Grüne, FDP, AfD, Linke, Freie Wähler, Piratenpartei, ÖDP, Bayernpartei, NPD, die Tierschutzpartei, Marxisten-Leninisten, Kommunisten und Die Partei, sondern auch unbekanntere Gruppierungen wie die Bürgerrechtsbewegung Solidarität, die Grundeinkommenspartei, Demokratie in Bewegung, Deutsche Mitte, die Partei für Gesundheitsforschung und die Veganerpartei mit der Schauspielerin Barbara Rütting als Spitzenkandidatin und dem stellvertretenden Landesvorsitzenden Lange auf dem fünften Platz.

© SZ vom 12.08.2017 / ano, rzl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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