Bundestag:Schrodi und Staffler gehackt

Private Handynummern der Abgeordneten veröffentlicht

Von Julia Bergmann, Fürstenfeldbruck/Dachau

Von dem Hackerangriff auf deutsche Bundestagsabgeordnete sind auch der Olchinger Michael Schrodi (SPD) und die Türkenfelderin Katrin Staffler (CSU) betroffen. Von beiden Abgeordneten für den Wahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau sind die privaten Handynummern veröffentlicht worden. Sowohl Staffler als auch Schrodi betonen, dass sich der Schaden für sie noch in Grenzen halte, dennoch entsetze sie der Angriff. "Wenn man sieht, dass von anderen Abgeordneten sensible Daten und auch private Chatverläufe gehackt wurden, trifft einen das schon", sagt Schrodi. Private Unterhaltungen, etwa mit Ehepartnern, aber auch ein vertraulicher Austausch unter Kollegen seien Dinge, die nicht in die Öffentlichkeit gehören. "Es gibt eine Grenze und das ist die Privatsphäre", sagt Schrodi. Staffler bezeichnet die Veröffentlichung als Versuch, politisch Unruhe zu stiften. "Das verurteile ich auf's Schärfste", sagt sie, "unabhängig davon, dass ich persönlich betroffen bin." Der Bundestag habe die Abgeordneten bereits informiert und an ohnehin bereits geltende Sicherheitsbestimmungen erinnert. Die Leaks nehmen Staffler und Schrodi zum Anlass, sämtliche Passwörter zu erneuern und Accounts zu überprüfen. "Aber das sind Dinge, mit denen wir sowieso tagtäglich arbeiten", sagt Staffler. Dass es bei dem Hackerangriff keine AfD-Politiker getroffen hat, macht Schrodi stutzig. Es zeigt eine gewisse politische Stoßrichtung", meint er. Auch für Staffler liegt der Gedanke nahe, dennoch wolle sie nicht weiter spekulieren, bis die zuständigen Sicherheitsexperten nicht nachgewiesen haben, woher die Attacke kam.

© SZ vom 05.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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