Breitbandausbau:Digitalisierung zum Anfassen

Lesezeit: 2 min

Kevin Horak und Julia Gebert informieren die Besucher über die Pläne und Möglichkeiten des Breitbandausbaus. (Foto: Johannes Simon)

Mit dem Gigabitmobil will die Bundesregierung über den Ausbau des schnellen Internets aufklären. Nun hat der Infostand in Fürstenfeldbruck Halt gemacht.

Von Konstantin Hadzi-Vukovic, Fürstenfeldbruck

Probleme mit dem Internet gibt es wohl in jedem Haushalt. Entweder ist die Verbindung zu langsam oder der Router fällt komplett aus. Mit der Gigabitstrategie will die Bundesregierung den Problemen entgegenwirken: Bis spätestens 2030 soll jeder Haushalt über schnelles Internet verfügen. Eine wichtige Rolle bei diesem "Gigabitausbau" spielt das Gigabitmobil, ein Kompetenzzentrum des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Nun besuchte das Gigabitmobil Fürstenfeldbruck. So macht das Infomobil, ein Stand des Gigabitbüros, auf seiner Deutschlandtour Halt vor dem Haupteingang des Landratsamtes.

"Digitalisierung zum Anfassen" lautet das Motto

"Digitalisierung zum Anfassen" sei das Motto des Gigabitbüros, sagt Julia Gebert, Öffentlichkeitsmitarbeiterin beim Gigabitbüro. "Wir bieten Aufklärung und Unterstützung von Kommunen und Städten." Seit 2020 existiere das Gigabitbüro mit dem Ziel, interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Thema Gigabitausbau zu beraten. Exponate und Informationsmaterialien stellen anschaulich die wichtigsten Bereiche zum Thema Glasfaserausbau dar. So gibt es verschiedene Kabel, Kabelverzweiger und eine Inhouse-Wand, die man sehen kann.

"Es sind etwa 50 bis 100 Personen, die an einem guten Tag vorbeikommen, um sich zu informieren", sagt Gebert. Häufigste Frage der Interessierten sei, wie man einen Glasfaseranschluss bekomme. "Zuerst wird immer ein Breitbandausbau angekündigt", sagt Geber. Man bekomme entweder einen Brief oder in der Zeitung gebe es eine Ankündigung. Daraufhin vereinbare die Kommune die Ausführung. Zu guter Letzt sei die Eigeninitiative der Bürgerinnen und Bürger notwendig. "Wenn dann jemand vorbeikommt und die Glasfaser montieren will, ist es notwendig, dass man gut informiert ist." Die meisten Menschen seien da auch sehr proaktiv und akzeptieren das.

Im Gigabitmobil bekommen die Besucher nicht nur Informationen, sondern können sich auch anschauen, wie die Technik funktioniert. (Foto: Johannes Simon)

"Glasfaserausbau ist ein Thema wie Gas oder Strom. Jeder Haushalt braucht eine Internetanbindung", erklärt Gebert weiter. Immer mehr Häuser seien ans Glasfasernetz angeschlossen. "Um Homeoffice oder E-Learning zu ermöglichen, ist das notwendig." Sogar das Zocken in Echtzeit sei heute ohne Glasfaser kaum möglich.

Ein wichtiges Ziel des Gigabitbüros sei es, eine Plattform zu kreieren, damit auf kommunaler Ebene ein Dialog entstehen könne, erklärt sie. "Wir haben auch eine Art Dating-Plattform für Kommunen, die EWA, wo potenzielle Netzbetreiber und Kommunen sich finden können." Oft wissen beide nicht voneinander und das Gigabitmobil bringe sie zusammen. In diesem Prozess der Digitalisierung, vorangetrieben durch die Gigabitstrategie, sei eine Aufgabe der Kommunen die Digitalisierung von Genehmigungsverfahren voranzutreiben. Dafür gebe es seit Kurzem das Breitband-Portal. "Es ermöglicht, dass Anträge digital bearbeitet und weiter geschickt werden können." Einige Kommunen in Hessen und Rheinland-Pfalz verwenden das Portal schon, sagt Gebert.

Auf Anfrage der Kommunen organisiere das Gigabitbüro auch verschiedene Workshops zu Themen wie Breitbandausbau oder Mobilfunkausbau. Beim Kontaktzentrum des Büros sei es für Kommunen kostenlos möglich, sich zu anzumelden und Termine zu vereinbaren. "Wir bieten ein kostenfreies, digitales Lernportal für kommunale Vertreter an", sagt die Öffentlichkeitsmitarbeiterin. Man könne sich dort interaktiv zu verschiedenen Themen ausbilden lassen und bekomme ein Zertifikat.

In Fürstenfeldbruck sei die Kommunikation fantastisch abgelaufen, sagt Gebert. Der Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern sei sehr interessant gewesen. "Wir freuen uns, den Landkreis Fürstenfeldbruck mit unserem Info-Mobil besucht zu haben."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusNachzahlungen drohen
:Welche Punkte man auf der Heizkostenabrechnung genauer ansehen sollte

Millionen Mieter bekommen bald die Abrechnung für die Heizkosten 2022. Fehler sind darin nicht selten. Die sechs wichtigsten Fragen und Antworten.

Von Andreas Jalsovec

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: