Germering:Blutspender im Dauereinsatz

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Ausgezeichnet werden in Germering Anton Weber für 125 Blutspenden und Cäcilie Müller für 100 Spenden. Im Hintergrund blickt Dominik Klein, Handball-Weltmeister von 2007, vom Plakat. Am Ehrungsabend ist er persönlich anwesend. (Foto: Johannes Kiser / oh)

Das Bayerische Rote Kreuz ehrt jene, die sich besonders häufig Blut abnehmen lassen, mit einem Festabend.

Von Johannes Kiser, Germering

Nach mehrjähriger pandemiebedingter Zwangspause hat das Bayerische Rote Kreuz (BRK) wieder für all jene den roten Teppich ausgerollt, die regelmäßig Blut spenden. Bei einer Veranstaltung in der Stadthalle Germering ehrte der Blutspendedienst 214 geladene Blutspenderinnen und -spender aus jedem Winkel Oberbayerns.

28 600 Blutkonserven waren 2023 im ganzen Regierungsbezirk abgegeben worden. Bis zu 200 Mal ließen sich die Top-Spender Blut abnehmen und einige reizten die maximale Anzahl von sechs Blutspenden pro Jahr aus. Zum Rahmenprogramm der Veranstaltung gehörten unter anderem der Handball-Weltmeister von 2007, Dominik Klein, der selbst aktiver Blutspender ist und Botschafter des Blutspendedienstes (BSD), und Bergläuferin Angelika Allmann aus Markt Indersdorf (Landkreis Dachau). Im Gespräch mit dem Fernsehmoderator Michael Sporer, der durch den Abend führte, erläuterte sie, wie sie sich nach einem Sturz von einem Berg in Island zurück ins Leben kämpfte und ohne Blutkonserven wohl nicht mehr am Leben wäre.

Spenderblut kann für viele Menschen überlebenswichtig sein. Laut BRK werden in Bayern täglich etwa 2000 Blutspenden benötigt. Nur etwa fünf Prozent der bayerischen Bevölkerung spenden Blut, allerdings ist den BRK-Angaben zufolge jeder dritte Mensch einmal in seinem Leben auf ein Blutprodukt angewiesen.

Aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck erhielten an diesem Abend eine Spenderin und fünf Spender die Auszeichnung für ihr Leben rettendes Engagement. Anton Weber, 70, aus Germering spendete in knapp fünf Jahrzehnten 125 Mal Blut und richtet sogar seinen Alltag nach den anstehenden Blutspendeterminen in der Region aus: "Da man zur Spende ja stets nüchtern und ohne eingenommene Medikamente kommen muss, bleibt beispielsweise der Besuch beim Zahnarzt außen vor. Da hat die Blutabgabe absolute Priorität", sagt Weber. Kreislaufprobleme und Ohnmachtsanfälle seien gerade bei älteren Personen keine Seltenheit, heißt es beim Blutspendedienst. Für Anton Weber scheint dies aber nicht zu gelten: "Kein einziges Mal gab es irgendwelche gesundheitlichen Probleme, nach fünf Minuten ist bei mir die Konserve voll und dann geht es auch schon wieder ab nach Hause."

Unter den Geehrten ist auch Cäcilie Müller. Die 72-Jährige trug stolz ihr Halsband mit dem angehängten Ausweis für 100 Spenden. Drei weitere Spender haben ebenfalls die Schallmauer von 100 Spenden durchbrochen, doch die Tatsache, dass Frauen sich nur viermal im Jahr Blut abnehmen lassen dürfen, macht Müllers Engagement umso bemerkenswerter. Die Mammendorferin folgt bereits seit 1989 den Spendenaufrufen des Bayerischen Roten Kreuzes. Ein Schicksalsschlag in der Familie war es, der ihre Motivation für das Blutspenden weckte. "Dadurch wurde mir sehr schnell bewusst, wie wichtig Blutreserven in den Krankenhäusern sind und dass man ja ganz einfach selber einen Beitrag dazu leisten kann", sagt die 72-Jährige. Seither kommt Cäcilie Müller jedes Jahr zur Spendenaktionen in Mammendorf und wünscht sich, dass ihrem Beispiel viele weitere folgen mögen.

Neben Anton Weber und Cäcilie Müller wurden aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck für 100 Spenden Franz Drexl aus Moorenweis und Gerhard Eberle aus Gröbenzell geehrt. Hans-Ulrich Blomeyer aus Germering und Johann Kellerer aus Mammendorf spendeten jeweils 75 Blutkonserven. Die festliche Überreichung der Auszeichnungen nahmen Georg Götz, Geschäftsführer des BSD, die Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, Angelika Schorer, und die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, die ehemalige Fürstenfeldbrucker Wahlkreisabgeordnete Gerda Hasselfeldt, vor.

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