Abfall:Weg mit den alten Säcken!

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Von 2025 wird es auch im Landkreis Fürstenfeldbruck eine Biotonne geben. (Foto: Patrick Seeger/dpa)

Die Einführung der Biotonne bedeutet einen Systemwechsel in der Abfallpolitik des Landkreises Fürstenfeldbruck. Und das ist richtig so.

Kommentar von Heike A. Batzer

Nun soll sie also kommen, die Biotonne, und die Bioabfallsammlung im Landkreis revolutionieren. Denn die Entscheidung, der der Werkausschuss jetzt auf den Weg verhalf, ist nicht weniger als ein Systemwechsel: Der Landkreis tut es damit anderen Kreisen gleich und ersetzt sein Bioabfall-Sammelsystem aus dem Jahr 1992 30 Jahre später durch eine moderne Tonnenvariante. Das ist sinnvoll und überfällig.

Denn allzu lange wurde an der Gewohnheit festgehalten, feuchten Biomüll in kleinen Papiersäcken zu sammeln, die erst millionenfach dafür hergestellt werden müssen. Diese Art der Getrenntsammlung mag vor 30 Jahren ein Aufbruch gewesen sein, mittlerweile ist sie zu teuer und umweltpolitisch fragwürdig. Auch dass es für die Papiersäcke inzwischen nur noch eine Herstellerfirma gibt, zeigt, dass die Nachfrage danach längst gesunken ist.

Jakob Drexler, UBV-Kreisrat und seit zwei Jahren Abfallreferent, hat seit Jahren gebetsmühlenartig darauf hingewiesen und die Vorteile einer Biotonne immer wieder herausgestellt. Ihm gebührt das Verdienst, dass er sich von der anfangs herrschenden Unwilligkeit nicht von seinen Bemühungen abbringen ließ. Im Laufe der Zeit erhielt er Unterstützung durch die Ergebnisse mehrerer Gutachten und Analysen, so dass auch der Abfallwirtschaftsbetrieb und die Mehrheitsfraktion der CSU im Kreistag zu einem Umdenken gelangten. Seltsame Zwischenlösungen wie das "Biotönnchen", in denen die Papiersäcke zur Abholung bereit gestellt werden konnten und die die Defizite der Säcke (Aufreißen durch streunende Tiere oder Durchweichen) ausgleichen sollten, gehören damit von 2025 an der Vergangenheit an.

Nun gilt es, Details wie Tonnengrößen, Abfuhrrhythmus oder die Einbeziehung des Kompostierens von Biomüll im eigenen Garten sinnvoll zu regeln. Dabei hat der Landkreis Fürstenfeldbruck durch seine späte Entscheidung zumindest die Möglichkeit, das Beste aus den Erfahrungen anderer Landkreise sowie Vorschläge aus verschiedenen Gutachten in seine Lösung einzubeziehen.

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