Ausstellung:Bond-Autos und Trommel-Affen

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Alle 138 Bond-Autos, die in den Filmen zu sehen waren, sind in der Ausstellung zu sehen. Zusammengetragen hat sie der Grafrather Harald Lehner. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Im Grafrather Kulturraum sind neben historischen Blechspielzeugen auch alle Wagen des britischen Geheimagenten als Model zu bewundern

Von Manfred Amann, Grafrath

Martini, gerührt und nicht geschüttelt, und schöne Frauen sind die Markenzeichen aller James Bond-Filme. Der heimliche Star eines jeden Films ist für Harald Lehner jedoch das Bond-Auto. Der 57-jährige Grafrather besitzt sie alle im Maßstab 1:43 und zudem eine große Sammlung alten Blechspielzeugs. Auch der einstige Berufschullehrer Josef Jung sammelt neben Holzspielzeug Blechspielzeug aus seiner Kindheit, ebenso Ex-Gemeinderat Jörg Dellinger , der sich eher auf Dampfmaschinen spezialisiert hat. In einer Ausstellung im Grafrather Kulturraum, Brucker Straße 3, an den beiden kommenden Wochenenden unter dem Titel "Blechspielzeug - Kindheitserinnerungen", werden alle 138 Bond-Autos gezeigt, die dem 007-Agenten im Auftrag seiner Majestät zur Verfügung standen, sowie die ganze Bandbreite von blechernen Tieren, Baukästen, Autos, Lokomotiven, Schiffen, Autobahnen und Karussells, die vor und nach dem Zweiten Weltkrieg die Kinder erfreuten.

"Etliche Grafrather haben überdies ihre Keller und Dachböden durchforstet und so manches schöne alte Stück beigesteuert", freut sich Kulturreferentin Sybilla Rathmann, die die Ausstellung angeregt und koordiniert hat. "Ich hatte wenig Spielzeug, vielleicht ist das der Grund, warum ich aufbauend auf zwei Autos aus meiner Kindheit eine Sammelleidenschaft entwickelte", erzählt Harald Lehner. Seiner Meinung nach waren die Spielzeuge früher "kindgerechter und vor allem zufriedenstellender" als heute, wo Kinder überwiegend mit elektronischen Geräten und Computerspielen beschenkt würden. Wie Josef Jung und Jörg Dellinger ist er besonders begeistert von der damaligen Antriebstechnik. Mit dem Schlüssel oder mit Spannzughebeln wurden Stahlfedern aufgezogen und schon sausten Autos oder Flugzeuge los, kehrte Leben auf einem Spielplatz ein oder flog ein blecherner Vogel im Kreis.

Die Sammler legen großen Wert darauf, dass die Spielzeuge nicht nur gut erhalten, sondern auch voll funktionsfähig sind, denn dann sind sie "besonders wertvoll". "Und wenn auch die Originalverpackung noch vorhanden ist, ist der Preis um bis zu 40 Prozent höher", weiß Lehner, der immer wieder auf Flohmärkten und im Internet nach schönen Stücken sucht. Während man die James-Bond-Autos nur ansehen kann und anhand von Kurzbeschreibungen an die "Actions" erinnert wird, kann man mit allen Blechspielzeugen auch spielen. "Es ist die Farbe, die einfache Technik aber auch der sehr lehrreiche Aufbau der Spiele", der Josef Jung fasziniert.

Eine Bahn stammt aus der Nachkriegszeit und ist ebenso eine Rarität wie eine Art Auto-Looping aus der Vorkriegszeit. Josef Jung, der alles sammelt, womit fast alle Kinder spielten, hat neben vielen bunten "Blech-Tassenorgeln" und einem Blechpfeiferl-Hahn auch Clowns und die damals sehr beliebten Arnold-Affen mit "Schepperl, Schellen und Trommel" aufgestellt.

Die Ausstellung im Grafrather Kulturraum, Brucker Straße 3, findet an den Samstagen 9./16. und an den Sonntagen 10./17. November jeweils von 15 bis 18 Uhr statt

© SZ vom 08.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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