Olching:Fest der Rockmusik

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"Raygun", Siegerband beim diesjährigen Amper-Slam-Battle. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Beim Amper-Slam-Battle gewinnt die Münchner Band Raygun. Damit wissen die vier Musiker, dass sie auch im nächsten Jahr dabei sein werden - als Headliner.

Von Leonard Rosch, Olching

Tosender Applaus. Es herrscht ausgelassene Stimmung. Die Zuschauer sind begeistert. Die einen johlen und verlangen nach einer Zugabe, andere klatschen, was das Zeug hält. In der Kulturwerkstatt am Olchinger Mühlbach (Kom) wird beim Amper Slam Battle ein Fest der Rockmusik gefeiert.

Wenige Stunden zuvor, als alles noch ganz ruhig ist, zeigt sich Jan Seemüller am Freitagabend im Backstagebereich des Kulturzentrums gelassen. "Ich habe wirklich kein Vorgefühl. Dieses Mal wird es besonders spannend", sagt der 30-jährige Gründer des Amper Slam im Vorfeld des diesjährigen Finales des Band Contests. Fünf Bands aus der Region sind an diesem Abend zu hören, die maximal aus einem Umkreis von einhundert Kilometern um Olching herum stammen, vier treten im Wettbewerb gegeneinander an: Raygun, Angels Disease, Das Kubinat und Imwido.

Platz zwei für "Angels Disease". (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Gewinner bekommt ein Musikvideo geschenkt, das während der Auftritte zuvor aufgenommen wurde. Zudem gibt es die "Goldene Schallplatte", sozusagen als Trophäe und zu guter Letzt Geldpreise für alle Bands. Der Geldwert ist absteigend an die Platzierung gekoppelt. Headliner des Abends ist die Band Button Rouge aus Augsburg, die den Contest im vergangenen Jahr für sich entschied. Seemüller ist es wichtig zu betonen, dass es sich um einen Publikumsentscheid handelt. Die gut einhundert Besucher haben es also selbst in der Hand, wer am Ende die Gewinner sein werden.

Jan Seemüller betont: "Es ist wirklich eine Herzensangelegenheit von mir, diesen Verein zu führen und somit meine Musikliebe zum Ausdruck zu bringen." Der Verein Amper Slam existiert seit 2018 und veranstaltet neben dem Bandwettbewerb noch ein sommerliches Open-Air und den einmal im Quartal stattfindenden "Frühschoppen Unplugged" im historischen Rossstall der Kulturwerkstatt. "Das Projekt ist kontinuierlich gewachsen und gibt Raum für viele verschiedene Musik-Genres. Vor allem treten bei uns aber Rockmusikgruppen auf, wir hatten aber auch schon Hip-Hop, Metal und Punk", erzählt der 30-jährige.

Rockmusik und Tattoos: Der Olchinger Tätowierer Alexander Boyko geht am Rande des Bandwettbewerbs seiner Arbeit nach. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Als Rahmenprogramm organisierte der Verein den Münchner Tätowierer Alexander Boyko, der zeitgleich zu den Bandauftritten im Erdgeschoss des Kom spontane, vor allem kleinere Tattoos und Gespräche über seine Kunst anbietet. Der gebürtige Olchinger hat sein Tattoostudio namens "TattooAL" an der Münchner Freiheit, tätowiert aber häufig auch auf Festivals und Abenden wie diesen, wie der Wahlmünchner erklärt. Er war schon auf dem Open-Air im Sommer dabei gewesen und hat sich gefreut, wieder angesprochen worden zu sein: "Hier herrscht wirklich eine schöne Atmosphäre." Der Tattoo-Künstler hat sein Handwerk in Berlin gelernt und in Thailand weiter verfeinert. 1993 eröffnete er sein erstes eigenes Studio, bevor er an der Münchner Freiheit landete. Auf die Frage was im Moment Tattoo-Trends seien, antwortet Alexander Boyko: "Trends setzen immer Promis mit irgendwelchen Motiven, das wollen dann viele nachmachen. Im Moment sind es vor allem Fineline-Tattoos, die klein und mit dünnen Linien gestochen werden, das können geometrische und auch realistische Bilder sein." Gibt es Unterschiede zwischen Kundenanfragen in München und dem Landkreis Fürstenfeldbruck? Der Tattoo-Artist lacht: "Nein, in der Hinsicht sind alle gleich verrückt." Seit Jahren würden sich allerdings immer mehr Menschen Tattoos stechen lassen. Die Tätowierungen "sind sozusagen in der Mitte der Gesellschaft angekommen", sagt Boyko.

Am Ende des musikalischen Abends in der Olchinger Kulturwerkstatt steht dann die Entscheidung an. Das Publikum kann nun in einem Voting über die Siegerband entscheiden. Es gewinnt schließlich die Münchner Hardrock-Band Raygun, die auf Englisch und auch auf Deutsch Rock mit Crossover und Punkelementen mischt. Auf Platz zwei folgt die Band Angel Disease, als Dritte Das Kubinat. Für die vier Jungs von Raygun bedeutet das auch, dass sie im nächsten Jahr der Headliner sein werden.

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