Alling:Stichwahl in Alling

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Wer in der Gemeinde Alling am 1. Mai die Nachfolge von CSU-Bürgermeister Frederik Röder antreten wird, wird erst in der Stichwahl am 29. März entschieden. Bei einer relativ hohen Wahlbeteiligung von 75,74 Prozent verfehlte der Kandidat der CSU, Stefan Joachimsthaler, mit 47,33 Prozent nur knapp die absolute Mehrheit. Johann Schröder, Kandidat der von ihm nach seinem Austritt aus der CSU neu gegründeten Allinger Bürgervereinigung (ABV), konnte 38,08 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Die restlichen 14,59 Prozent entfielen auf den Kandidaten der Bürgerschaft Alling, Stefan Diemling. Von 3083 Wahlberechtigten gingen 2335 zur Wahl. Bei der Bürgermeisterwahl waren 32 Wahlzettel ungültig. Von den 2303 gültigen Stimmen gingen 1090 an Joachimsthaler, 877 an Schröder und 336 an Diemling. Am meisten Auszählarbeit hatten die Wahlhelfer, die rund 1800 Briefwahlen, also mehr als zwei Drittel, auszuwerten hatten.

Die Freude bei der CSU war groß, denn so einen klaren Abstand zu Schröder hatte man nicht erwartet, "Wir hatten mit einer Stichwahl gegen den ABV-Kandidaten gerechnet, nicht aber mit einem so guten Ergebnis für Joachimsthaler", sagte der Ortsvorsitzende der CSU, Josef Strouhal. Die Ausgangssituation für die Stichwahl sei sehr gut. Der CSU-Kandidat findet seine "Hoffnungen und Erwartungen" übertroffen. "Wir, unser Wahlkampfteam, haben aber auch an allen Fronten gekämpft und das hat sich offensichtlich bezahlt gemacht", glaubt der 54-jährige und dankt "schon mal allen, die mich im Wahlkampf und mit ihrer Stimme unterstützt haben". Jetzt komme es darauf an, in den kommenden 14 Tagen noch alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um letztendlich Bürgermeister werden zu können. "Die Chancen stehen gut und ich bin zuversichtlich", so Joachimsthaler zur SZ. Wichtig sei aber auch, dass ein Gemeinderat gewählt wird, mit dem man gut zusammenarbeiten und die Gemeinde voranbringen kann. Mit einer Stichwahl hatte auch Hans Schröder gerechnet. "Gegen die im Ort seit Jahrzehnten etablierte Volkspartei CSU mit ihren Stammwählern anzukommen, ist schwierig, das war mir klar", erklärt der 53-jährige Vizebürgermeister. Mit etwas über 38 Prozent sei er zufrieden, wenn auch nicht überglücklich. Ein ABV-Kandidat für den Gemeinderat befand gegenüber der SZ, dass manche Schröder trotz seiner langjährigen Erfahrung nicht gewählt hätten, weil er vor seinem CSU-Austritt etwa 17 Jahre lang dem noch amtierenden Bürgermeister Röder die Stange gehalten habe. Jetzt komme es darauf an, zusätzlich die Wähler zu gewinnen, die sich ebenso wie meine Wähler nicht mit dem CSU-Kandidaten anfreunden konnten, sagte Schröder. Wichtig sei aber, einen Gemeinderat zu bekommen, der sachlich und ohne persönliche Querelen die Fortentwicklung der Gemeinde als oberste Ziel sehe.

© SZ vom 16.03.2020 / mann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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