Verkehrsberuhigung:Alling fordert Tempo 30

Lesezeit: 2 min

Zunehmende Belastung: Auf der Ortsdurchfahrt von Alling sind immer mehr Autos und Lastwagen unterwegs. (Foto: Johannes Simon)

Zu viele Lastwagen, zu schnelle Autos: Der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt soll abgebremst werden.

Von Manfred Amann, Alling

Weil die Belastung durch Lärm, Abgase und Feinstaub entlang der Ortsdurchfahrt der Staatsstraße 2069 durch Alling mittlerweile unerträglich geworden ist, möchte die Gemeinde erreichen, dass die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer herabgesetzt wird. Aufgrund eines von allen Fraktionen im Gemeinderat gestellten Antrags soll Bürgermeister Stefan Joachimsthaler (CSU) "schnellstmöglich die möglichen Optionen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 prüfen" lassen und die dafür notwendigen Gespräche führen. "Eventuell weitere notwendig werdende Erhebungen, Gutachten und dergleichen sind unter Berücksichtigung der kostenmäßigen Angemessenheit in die Wege zu leiten", heißt es weiterhin in dem Beschluss.

Inwieweit auch viel befahrene Anbindungen wie die Parsberg- oder die Straße Am Weinberg einbezogen werden können, wie Max Hennies (Grüne) in der jüngsten Ratssitzung anregte, wird sich im Zuge der Prüfung der Möglichkeiten zeigen. Der Verkehr, der sich durch die Gilchinger und Hoflacher Straße schlängelt, ist den Allingern schon seit Langem ein Ärgernis. Seit der Freigabe der Ortsumfahrung Gilching vor einigen Jahren ist es aber noch schlimmer geworden, denn nicht nur die Zahl der durchfahrenden Fahrzeuge hat erheblich zugenommen, sondern auch der Anteil des "mautsparenden" Schwerlastverkehrs.

Strecke für Mautsparer

Für die Laster ist die Gilchinger Umfahrung samt dem Nadelöhr Alling eine merkliche Abkürzung zwischen der Lindauer Autobahn und der B 471 und damit der Stuttgarter Autobahn. Dabei können die Lastwagen auch Maut sparen und die oft voll ausgelastete und stauträchtige Westumfahrung Münchens meiden. "Schwerlaster nehmen sogar die Engstelle mit der S-Kurve in der Ortsmitte in Kauf, dadurch kommt es manchmal zu erheblichen Behinderungen", beklagt ein Anlieger. Außerdem haben aufgrund des Bevölkerungszuwachses auch der Ziel- und Quellverkehr derart zugenommen, dass Klagen von Bürgern zufolge, zu Stoßzeiten lange Wartezeiten erforderlich sind, wenn man auf die Staatsstraße will.

Dem Antrag zufolge rollen täglich etwa 9000 Fahrzeuge durch Alling, 12 000 könnten es absehbar werden. In einem 2018 erstellen Verkehrsgutachten werden sogar 14 500 prognostiziert. Im Antrag auf Geschwindigkeitsreduzierung wird zudem angeführt, dass die Autos allgemein zu schnell durch den Ort fahren. Vor allem von Gilching her werde häufig zu schnell in den Ort eingefahren und auch am nördlichen Ortsende Richtung Bundestraße 2 würden Raser schon viel zu früh durchstarten.

Viele Schulkinder unterwegs

Den Bereich der Bushaltestelle Weidenlohstraße, wo die Antoni- und die Weidenloh- in die Gilchinger Straße einmünden, betrachten die Antragsteller als besonders gefährlich, weil dort viele Radler, Fußgänger, insbesondere Schulkinder, unterwegs seien. Auch die Bushaltestelle Hoflacher Straße, die viele Schulkinder aufsuchten, halten die Gemeinderäte für "nicht mehr hinnehmbar gefahrenträchtig", weil dorthin die Wege für Fußgänger und Radfahrer teilweise unterbrochen sind und es an Querungsmöglichkeiten mangelt.

Wie unlängst Bürgermeister Joachimsthaler im Gemeinderat bekannt gab, will das Straßenbauamt Freising die lange geplanten Sanierung der Staatsstraße samt Wasserableitung in Bälde angehen. "Dann lässt sich die Hauptstraße noch schneller befahren", befürchtet ein Anlieger.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusReden wir über Geld
:"Diese mutigen Frauen haben Geschichte geschrieben"

Die Berlinerin Gün Tank hat einen Roman über Gastarbeiterinnen veröffentlicht. Ein Gespräch über vergessene Perspektiven, Vorurteile und was Vanille- und Schokoladeneis mit ihrer Herkunft zu tun haben.

Von Inga Rahmsdorf

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: