Alling:Keine Mehrkosten für die Allinger

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Wie es der Gemeinde geht und welche Projekte geplant sind, erfahren die Allinger bei der Bürgerversammlung. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Erneuerung des Wassernetzes ist wie geplant abgeschlossen, berichtet Bürgermeister Joachimsthaler bei der Bürgerversammlung. Streit gibt es noch um das Dach der Kita.

Von Manfred Amann, Alling

Die Erneuerung des Wasserleitungsnetzes in Alling samt der Herstellung einer Notverbindung nach Gilching ist abgeschlossen und hat offensichtlich weniger gekostet als prognostiziert. Der Amperverband erstellt derzeit die Abrechnungen, dabei ist offensichtlich schon jetzt erkennbar, dass die angeschlossenen Haus- und Grundbesitzer keine weitere Zahlung mehr leisten müssen. "Im Gegenteil, es ist sogar mit einer Rückzahlung zu rechnen", sagte Bürgermeister Stefan Joachimsthaler (CSU) auf der Bürgerversammlung, worauf ein kräftiger Applaus folgte.

Von den Anschlussnehmern waren bisher, entsprechend der Größe ihrer Grundstücke, in zwei Raten Verbesserungsbeiträge einfordert worden und mit einer Schlusszahlung sollte der noch fehlende Betrag erhoben werden. Diese hat sich also erübrigt, weil sich laut Joachimsthaler die am Bau beteiligten Firmen, trotz der in der fünfjährigen Bauzeit gestiegenen Materialpreise, an die Kostengrenzen hielten, die sie im Zuge der Ausschreibung angeboten hatten.

Rathauschef Stefan Joachimsthaler beantwortet bei der Bürgerversammlung die Fragen der Allinger. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Zum Streit zwischen dem Architekturbüro und der Dachdeckerfirma, die die Eindeckung der neuen Kindertagesstätte nicht so ausführen will, wie geplant, meinte der Gemeindechef, das sei "keine so komplizierte Sach'", wie anfangs angenommen. Die Dachdeckerfirma habe darauf bestanden, dass für die Ableitung des Regenwassers ausreichend Vorsorge getroffen wird und "Reserven für Starkregen" gebildet werden, was die Planer offensichtlich nicht für notwendig gehalten hätten. "Keine Sorge, das Dach ist bereits dicht und so wie es aussieht, werden wir mit dem Bau auch rechtzeitig fertig", sagte Joachimsthaler. Die Chancen stünden gut, im September 2024 wie geplant das Kinderhaus nutzen zu können.

Die Gemeinde habe zur Sicherheit einen Gutachter eingebunden. In intensiven Verhandlungen seien drei Lösungen für das Problem gefunden worden. Wie diese nun aussehen, sagte der Bürgermeister nicht, und es fragte auch keiner der etwa 50 Besucher danach. Welche der Problemlösungen umgesetzt werden soll, wird laut Joachimsthaler der Gemeinderat am kommenden Dienstag entscheiden. "Wir wollen die beste Lösung. Dass wir mit Mehrkosten rechnen müssen, ist uns klar", sagte er, die finanzielle Mehrbelastung sei aber noch nicht einzuschätzen. Der Gemeinderat werde aber versuchen, diese an anderer Stelle durch "Einsparungen ohne Qualitätsverlust" wieder auszugleichen. Auf die Frage, wer denn Schuld sei an dem Dilemma, um ihn zur Rechenschaft ziehen zu können, merkte der Rathauschef an, dass dies zunächst kein Thema sei. "Vielleicht erst dann, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind." Vielleicht erübrige sich eine Klage aber auch, wenn eine Verhandlungslösung gefunden werde.

Interessant fanden Besucher, dass im Gemeindegebiet von Alling jährlich im Durchschnitt sechs Tonnen Hundekot vom Bauhof eingesammelt und entsorgt werden und die 15 Hundetoiletten mit rund 100 000 Beuteln bestückt werden. "Das haben wir unseren sauberen Gassi-Gehern zu verdanken" lobte Joachimsthaler. Die finanzielle Lage der Gemeinde mit 4125 Einwohnern aus 61 Nationen bezeichnete der Bürgermeister als stabil. Die Einkommensteuer liege weiterhin bei rund 3,5 und die Gewerbesteuer bei drei Millionen Euro. Wann das Straßenbauamt endlich mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt beginne, wollte ein Besucher wissen, woraufhin Joachimsthaler ausführte, dass derzeit die Planung erarbeitet werde und vor 2025 kaum mit Bauarbeiten zu rechnen sei. Zum Wunsch, in Höhe des Ortsteils Nußfeld eine Querungshilfe über die Staatstraße zu fordern, befand der Rathauschef, dass bei zwei Zählungen festgestellt worden sei, dass zu wenig Menschen dort über die Straße gehen. In Höhe der Bushaltestelle Weidenlohstraße sei indes eine Bedarfsampel vorgesehen.

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